Toggenburger Ziege

Aus Twilight-Line Medien

Die Toggenburger Ziege ist eine hellbraun-weiß gefärbte Ziegenrasse. Das Stammzuchtgebiet liegt im Obertoggenburg im Kanton St. Gallen. Sie gilt als außerordentlich robuste Ziege und wurde deshalb in viele Länder exportiert, wo sie rein weitergezüchtet oder in dortige lokale Ziegenrassen eingekreuzt wurde.

Traditionelle Haltung und Bedeutung[Bearbeiten]

Entstanden ist die Toggenburger Ziege ca. 1850, in diesem Zeitraum wurden die heutigen Hauptziegenrassen der Schweiz definiert. Ca. 1892 gründeten interessierte Züchter in Kanton St. Gallen sog. Zuchtgenossenschaften mit dem Ziel einer Reinzucht der Toggenburger Ziege.

Neben der Färbung wurde dabei vor allem auf den Körperbau geachtet. Gut gestellte kräftige Gliedmaßen, hohes Gewicht, gutes Euter mit ausgeprägtem Voreuter und korrektem Zitzensatz. Bei einer mittleren Milchleistung ist die Milch sehr gehaltvoll.

Diese Ziegenart wird traditionell in kleiner Zahl von Bauern gehalten. Um die Weiden kurz zu halten, hält man sie gerne gemeinsam mit Kühen. Die Ziegen fressen Kräuter und Sträucher, die Kühe nicht fressen.

Körperliche Merkmale[Bearbeiten]

Die Toggenburger ist kräftig gebaut, mit einem länglichen Körperbau. Die Widerristhöhe beträgt bei männlichen Tieren 75 - 85 cm, bei weiblichen 70 - 80 cm. Männchen wiegen ca. 65 kg, Weibchen 45 kg.

Die Ziegen sind meist hornlos, man lässt aber auch gehörnte Tier zur Zucht zu. Die Hörner sind ab und zu verwachsen oder asymmetrisch.

Das Fell ist kurz bis mittellang und glatt. An Brust und Flake sind die Haar länger und heller als am übrigen Körper (Mantel). Alle Tiere tragen einen kräftigen Bart und haben meist Zotteln.

Auffallend ist die charakteristische Grundfarbe, die man als hellbraun bis mausgrau bezeichnet. An den Ohren, am Kopf, am Spiegel und den Gliedmaßen besitzen alle Ziegen weiße Abzeichen. Die Abzeichen am Kopf verlaufen als Streifen vom Maul bis zum Hornansatz.

Wesen[Bearbeiten]

Bemerkenswert an dieser Ziegenart ist ihre große Zutraulichkeit. Die Ziege zeigt wenig Scheu vor Mensch und auch anderen Tieren wie z.B. Kühen und Hunden.

Sie besitzen keinen starken Herdentrieb und schließen sich gerne in kleineren Gruppen von der Herde ab. In Kleinstherden von 3 - 8 Tieren scheint sie sich am wohlsten zu fühlen. Der Bewegungsdrang hält sich in Grenzen.

Bestand[Bearbeiten]

In der Schweiz ist der Bestand der Toggenburger Ziege seit einigen Jahren leicht steigend und liegt bei ca. 4.000 Tieren. Somit ist sie die dritthäufigste Ziegenrasse in der Schweiz und gilt nicht als gefährdet.

In Kanada, den USA, Bundesrepublik Deutschland, den Niederlanden und Österreich ist die Toggenburger eine anerkannte Zuchtziege. Diese Rasse wurde auch in ausländische Ziegenarten eingekreuzt. Z.b. die Holländer Schecke und die British Toggenburger in England. Die Thüringer Waldziege ist durch Einkreuzung von Schweizer Toggenburger Ziegen entstanden und wurde früher Thüringer Toggenburger genannt.