Trekking

Aus Twilight-Line Medien

Trekking (auch Trecking, von engl. trek ‚Wanderung‘ oder ‚Marsch‘) bezeichnet im engeren Sinn eine anstrengende, mehrtägige Langstreckenwanderung mit großem Gepäck durch das Hochgebirge (klassisch) oder wenig erschlossene naturnahe Landschaften und Wildnisregionen (englisch wilderness trekking). Das oberste Ziel für den Wanderer (Trekker) ist ganz oder größtenteils der Weg selbst bzw. die ununterbrochene und ungestörte Naturerfahrung – bis hin zum Erlebnis herausfordernder Abenteuerreisen. Aus diesem Grund fanden solche Reisen ursprünglich nur mit Trekkingzelt oder Tarp in Regionen mit marginaler Infrastruktur statt (Hütten nur vereinzelt, weglos oder Trampelpfade statt ausgebauter Wege, Waten statt Brücken). Im weiteren Sinn (einer Trendsportart) werden jüngst jedoch auch andere Mehrtagesreisen (über Hütten, Wege, Brücken) in Naturgebieten Trekking genannt, wenn sie ohne motorisierte Transportmittel stattfinden und die Art der Fortbewegung (Wandern, Radfahren, Paddeln u.a.) im Vordergrund steht. Diese „weichen“ Trekkingformen werden heute weitaus häufiger durchgeführt.

Die Bezeichnung Trekking wurde von der Tourismusbranche verbreitet (siehe Kap. Etymologie). Trekkingreisen sind heute ein wichtiger Bestandteil touristischer Angebote im Segment Naturtourismus. Der Begriff wird von den Veranstaltern jedoch immer weiter gefasst, sodass es sich bei manchen Angeboten tatsächlich um normale Wanderreisen handelt, da nur wenig Gepäck getragen werden muss, Übernachtung und Verpflegung komfortabel sind und kaum noch spezielle Outdoor-Kenntnisse notwendig sind. Experten bemängeln diese „Begriffsverwässerung“ und fordern eine klare Abgrenzung zwischen Bergsteigen, Trekking und Bergwandern (Hiking). Hintergrund ist die Tatsache, dass die Risiken eines Treks oftmals verharmlost werden und die sorgfältige persönliche Vorbereitung entfällt, sodass es viel häufiger zu Unfällen und aufwändigen Hilfeleistungen kommt als früher. Die im Verhältnis zum Bergsteigen eher als gering bezeichneten Gefahren (siehe Kap. Abgrenzung) setzen dennoch entsprechende Trekkingerfahrung und umfangreiche Kenntnisse voraus. Sind diese nicht vorhanden oder die Ausrüstung ist unzweckmäßig, liegt das Unfallrisiko deutlich höher.

Diese Entwicklung hat in einigen beliebten Trekkinggebieten zu einer drastischen Zunahme des Tourismus und damit zu einem erheblichen Störfaktor im Naturschutz geführt, auf den von den Behörden teilweise mit Zugangsbeschränkungen und -verboten reagiert wird.

Wandern, Bergwandern und Trekking sind im allgemeinen Sprachgebrauch häufig gleichbedeutende Bezeichnungen, die nicht unterschieden werden. In den deutschsprachigen Alpenländern ist die Bezeichnung Trekking eher unüblich. Schwierige, meist wissenschaftliche Vorhaben, die so bisher noch nicht unternommen wurden, werden gemeinhin als Expedition bezeichnet. Eine Reise zur Wildbeobachtung und Wildfotografie sowie zur Jagd auf Wild in Afrika wird Safari genannt.