Uluru

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Der Uluru (Ayers Rock), ist ein Inselberg in der zentralaustralischen Wüste, der sich ca. 350 m über sein Umland erhebt.

Den lokalen Aborigines, den Anangu, gilt er aufgrund seiner spirituellen Relevanz für die Traumzeit-Erzählung als Heiliger Berg. Als eines der Wahrzeichen Australiens zieht der Berg jedes Jahr hunderttausende Besucher an, es besteht ein Interessenkonflikt zwischen Anangu und Touristen, in dem die Aborigines am 26.10.2019 ein Verbot der Besteigung des Berges durchgesetzt haben.

Bis in die 1990er Jahre wurde der indigene Name Uluru ausschließenlich von den Aborigines verwendet. Bei europäischstämmigen Australiern und außerhalb Australiens ist die englische Bezeichnung Ayers Rock immer noch üblich.

Geographie[Bearbeiten]

Der Berg ist ca. 3 km lang, bis zu 2 km breit und hat an der Basis einen Umfang von ca. 9 km. Der Gipfel befindet sich auf einer Höhe von 863 m. Somit erhebt er sich 348 m über die Dünenlandschaft Zentralaustraliens.

Er liegt im Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark nahe dem Ort Yulara, ca. 340 km Luftlinie südwestlich von Alice Springs im Südwesten des australischen Bundesterritoriums Northern Territory. Neben dem Uluru liegen auch die benachbarten Kata Tjuta in dem 1.325 km² großen Nationalpark. Der Park gehört zum UNESCO-Weltnatur- und -kulturerbe.

Der Lasseter Highway ist die einzige asphaltierte Straße die zum Uluru führt. Der Highway verbindet den Berg über den Stuart Highway mit Alice Springs und damit mit dem Rest Australiens. Zudem zweigt von ihm die Liritja Road zum Kings Canyon ab, die auch asphaltiert ist. 30 km Luftlinie westlich des Uluru, bei den Kata Tjuta, geht der Lasseter Highway in die Great Central Road über, eine unbefestigte Outbackpiste, die bis zum Ort Laverton im Zentrum von Western Australia führt. Dort ist sie als "Docker River Road - to WA Border" beschildert. Eine Anreise ist auch über den ca. 10 km von Yulara entfernt gelegenen Connellan-Flugplatz möglich.

Geologie[Bearbeiten]

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]

Geologischer Rahmen und Vorgeschichte[Bearbeiten]

Uluru und Kata Tjuṯa liegen am südlichen Rand des Amadeus-Beckens. Das heutige Amadeus-Becken mit dem Lake Amadeus, das sich über eine Fläche von 170.000 km² erstreckt, ist das strukturelle Relikt eines fossilen, mehrfach gefalteten Sedimentbeckens. Dieses entstand vor etwa einer Milliarde Jahren, im frühen Neoproterozoikum, als Teil eines größeren Sedimentbeckens, des sogenannten Centralian Superbasins. Das Amadeus-Sedimentbecken hat eine wechselvolle Geschichte, in deren Verlauf es meistens vom Meer bedeckt war. In den ersten etwa 200 Millionen Jahren seiner Existenz herrschte in diesem Amadeus-Meer Ablagerung von Sand und Schluff vor. Danach dominierte die Ablagerung von Karbonat- und Evaporitgesteinen. Die Evaporite (Gips und Steinsalz) bezeugen, dass das Klima zu dieser Zeit warm und trocken und das Amadeus-Meer zwischenzeitlich vom offenen Ozean abgeschnitten waren, so dass große Mengen des Meerwassers verdunsten konnten. Zwischen etwa 700 und 600 Millionen Jahren vor heute wurde die Region immer wieder von mächtigen Gletschern bedeckt, was durch Moränenablagerungen dokumentiert ist. Anschließend wurde die Erdkruste in der Region seitlich zusammengedrückt. Dies bewirkte eine Faltung der bis dahin abgelagerten Sedimente einschließlich des Grundgebirges, dem sie auflagerten. Es bildeten sich Bergketten, und die Region wurde über den Meeresspiegel angehoben. Dieses Ereignis wird, nach den Petermann Ranges südwestlich des Lake Amadeus, als Petermann-Orogenese bezeichnet. Die zeitliche Nähe der Petermann-Orogenese zu den Panafrikanischen Orogenesen (Kollisionsgebirgsbildungen im Zuge der Formierung des Superkontinents Pannotia bzw. Gondwana) legt nahe, dass diese Ereignisse miteinander in Zusammenhang stehen.

Entstehung des Gesteinskörpers[Bearbeiten]

Zu dieser Zeit gab es auf der Erde noch kein „höheres“ Leben auf dem trockenen Land. Die im Zuge der Petermann-Orogenese entstandene Berglandschaft war deshalb nicht durch eine Pflanzendecke vor Erosion geschützt. Besonders bei Starkregen wurde viel Verwitterungsschutt aus den Bergen gespült und am Fuße der Bergketten in Form von Schwemmfächern abgelagert. Die Gesteine, aus denen Uluru und Kata Tjuṯa bestehen, gehen auf diese Schwemmfächersedimentation an der Wende vom Neoproterozoikum zum Kambrium, vor ca. 550 Mio. Jahren, zurück. Die Schwemmfächer erreichten Sedimentmächtigkeiten von mindestens 2.500 m. Der Uluru wurde sehr viel später aus einem Teil eines solchen Schwemmfächers herausgeformt. Dieser Teil bestand ursprünglich aus überwiegend grobkörnigen, feldspathaltigen Sanden. Die Schichten, aus denen die Kata Tjuṯa aufgebaut sind, waren noch deutlich grobkörniger und entsprachen ursprünglich eher einem Schottersediment.

Vor 500 Millionen Jahren, an der Wende vom Kambrium zum Ordovizium, war das Gebirge weitgehend abgetragen, und die Region sank erneut unter den Meeresspiegel ab. Die Schwemmfächersedimente wurden von Sand, Schlamm und abgestorbenen Meerestieren bedeckt. Die Auflast dieser jüngeren Sedimentschichten und diagenetische Zementation verfestigte die feldspathaltigen Sande zu einer Arkose und den Schotter zu einem Konglomerat. Diese Schichten werden heute Mutitjulu-Arkose bzw. Mount-Currie-Konglomerate genannt.

Vor 400 bis 300 Millionen Jahren, im Devon, zog sich das Meer erneut zurück, denn die Erdkruste in der Region wurde ein weiteres Mal zusammengedrückt und daher gefaltet und gehoben. Dieses Ereignis wird Alice-Springs-Orogenese genannt. Auch die Mutitjulu-Arkose und die Mount-Currie-Konglomerate wurden dieser Faltung unterworfen.