Unilateralität

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Unilateralität (von lat. unus „einer, einzig“; latus „Seite“) bedeutet „Einseitigkeit“. In der Politik versteht man darunter das Handeln eines Staates im eigenen Interesse ohne Rücksicht auf die Interessen anderer, was auch als Unilateralismus bezeichnet wird.

Politik und politische Theorie der USA als Hintergrund[Bearbeiten]

Unilateralismus hat in den USA eine lange Geschichte. In seiner Abschiedsansprache mahnte George Washington, die USA sollten sich von Allianzen mit anderen Ländern fernhalten. Diese politische Haltung wurde von ihren Gegnern als Isolationismus bezeichnet. Viele Historiker sehen diese Politik allerdings eher als unilateral denn als isolationistisch an. (Vgl. Walter A. McDougalls Promised Land, Crusader State (1997), John Lewis GaddisSurprise, Security, and the American Experience (2004) und Bradley F. Podliskas Acting Alone (2010)).

Kontrovers diskutiert wurde der Unilateralismus der USA vor allem seit dem Irakkrieg, da die USA im Alleingang ohne NATO und UNO handelten und auch nicht von allen bisherigen Partnern unterstützt wurden („Koalition der Willigen“).

Die Position des Unilateralismus wurde in den USA vor allem von Paul Wolfowitz vertreten, der auch in dieser Hinsicht das Programm der Bush-Doktrin prägte. Sie wird in der Politischen Wissenschaft und politischen Publizistik vor allem von Neorealisten (Charles Krauthammer, Robert Kagan) und Neoinstitutionalisten (Robert O. Keohane) vertreten.

Als Reaktion auf einen verstärkt wahrgenommenen Unilateralismus wurde 2019 die Allianz für Multilateralismus gegründet.