Virusinfektion

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Unter einer Virusinfektion versteht man die Infektion (Ansteckung) einer Lebensform – z. B. Mensch, Tier, Pflanze – mit Viren. Diese dringen in deren Organismus ein und vermehren sich dort. Eine Virusinfektion kann eine Infektionskrankheit nach sich ziehen, die durch bestimmte Symptome gekennzeichnet ist, aber auch symptomfrei verlaufen kann. Eine schleichende, langsame Virusinfektion wird fachsprachlich als »Slow-Virus-Infektion« bezeichnet.

Viren sind nur innerhalb von Wirtszellen vermehrungsfähig. Dabei bevorzugt jede Virusart eine mehr oder weniger große Bandbreite von Organismen, d. h. bestimmte Zellen, Organe oder Lebewesen. Die infizierte Zelle kann vom Immunsystem eines Organismus als solche erkannt und durch dessen Immunabwehr eliminiert (beseitigt) werden.

Im Laufe der Evolution setzen sich jene Viren durch, die am besten an ihren Reservoirwirt angepasst sind. Die Schädigung des Reservoirwirts bis hin zu seinem Tod ist für ein Virus kein vorteilhafter Effekt, da es zur eigenen Vermehrung auf diesen Wirt angewiesen ist. Die dennoch von diesem Virus beim Reservoirwirt ausgelösten Erkrankungen sind letztlich nur Nebeneffekte der Infektion. Beim Menschen gibt es sowohl harmlose wie auch unbehandelt oder behandelt extrem gefährliche Virusinfektionen.

Weltweit verbreitet und erfolgreich sind daher beispielsweise die Schnupfen verursachenden Rhinoviren und Viren, die Warzen oder Herpes simplex verursachen. Besonders gefährlich sind Infektionen von Viren, die noch nicht an den Menschen als Wirt angepasst sind, wie beispielsweise das Marburg-Virus und Ebola-Virus. Manche Viren wie das HI-Virus und die Tollwut verursachenden Viren vermehren sich erfolgreich, indem sie ihre Wirte über ausreichende Zeit hinweg scheinbar unbeeinträchtigt lassen, während diese die Viren schon übertragen können.

Nur gegen eine begrenzte Anzahl von Virusinfektionen sind gegenwärtig zur Vorbeuge schützende Impfungen möglich. Im Folgenden werden nur Virusinfektionen beim Menschen behandelt.

Quellen[Bearbeiten]

  • Wolfgang Preiser, Annemarie Berger, Hans Wilhelm Doerr: Therapie viraler Erkrankungen. Signifikante Fortschritte auch bei nichtretroviralen Erkrankungen. In: Deutsches Ärzteblatt. (Köln) 2000, Band 97, Nr. 50, S. A3433–A3439.