Vorgeschichte Polens

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Die Vorgeschichte im Gebiet des heutigen Polens beginnt mit der Altsteinzeit.

Paläolithikum[Bearbeiten]

Das Paläolithikum (die Altsteinzeit), der längste Abschnitt in der Menschheitsgeschichte, hatte aufgrund der dreifachen Vergletscherung Polens einen anderen Verlauf als südlich der Karpaten. Die ältesten menschlichen Spuren, einzelne altpaläolithische Steinwerkzeuge von Neandertalern, findet man nur in Südpolen. Sie stammen aus dem Mindel-Riß-Interglazial und dem Riß-Glazial (zwischen 230.000 und 110.000 v. Chr.) Aus dem folgenden Riß-Würm-Interglazial und einem Teil des Würm-Glazials (110.000 bis 40.000 v. Chr.) finden sich bereits mehr Hinweise auf die Besiedelung durch Neandertaler. Sie stammen u. a. aus Höhlen in Südpolen, beispielsweise aus der Stajnia-Höhle. Die Feuersteinwerkzeuge dieser Zeit, die typologisch zum Mittelpaläolithikum gehören, sind schon differenzierter, was die Entstehung einer neuen Tradition widerspiegelt. Charakteristisch für das Mittelpaläolithikum sind die Feuersteinmesser der Micoquien-Prądnik-Kultur.

Am Anfang des Jungpaläolithikums (gegen 40.000 v. Chr.) erscheint der anatomisch moderne Mensch (Homo sapiens). Die ältesten Spuren, die auf ein Alter von 20.000 Jahren datiert werden, entdeckte man am Wawelhügel und seiner Höhle unweit von Krakau. Die Grenze der durch den Menschen besiedelten Gebiete verschob sich nach Norden und verlief nun durch Mittelpolen. Die Menschen bauten Hütten aus Mammutknochen. Neben dem Feuerstein, der spätestens ab 13.000 v. Chr. abgebaut wurde, begann man, Knochen als Rohstoff für die Herstellung von Werkzeugen, Speerspitzen und Schmuck zu gebrauchen. Aus Tierzähnen wurden Halsketten gearbeitet.

Im späten Jungpaläolithikum (13. bis 9. Jahrtausend v. Chr.) lebten die Menschen von der Jagd auf Rentiere, die die Tundra bewohnten.