Krakau

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Krakau (polnisch Kraków), die Hauptstadt der Woiwodschaft Kleinpolen, liegt im Süden Polens rund 290 km südwestlich von Warschau und ist mit etwa 780.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes.

Die kreisfreie Stadt an der oberen Weichsel war bis 1596 Hauptstadt des Königreichs Polen, ist Sitz der, nach Prag, zweitältesten mitteleuropäischen Universität und entwickelte sich zu einem Industrie-, Wissenschafts- und Kulturzentrum. Zahlreiche Bauwerke der Gotik, der Renaissance, des Barock und späterer Epochen der Kunstgeschichte prägen das Stadtbild. Noch im 21. Jahrhundert wird Krakau als „heimliche Hauptstadt Polens“ bezeichnet und gilt als das „Jahrhunderte alte Zentrum des polnischen Staatswesens“. Dies zeigt sich auch an der ehemaligen Residenz auf dem Wawelhügel mit dem Schloss und der Kathedrale, wo die meisten der Könige Polens sowie zahlreiche Persönlichkeiten von herausragender historischer Bedeutung bestattet sind.

Heute ist Krakau ein lebendiger Standort für neue Technologien und Biowissenschaften und nach Warschau der zweitgrößte Büromarkt in Polen. Krakau ist auch ein bedeutendes Kultur-, Kunst- und Wissenschaftszentrum, z.B. mit dem Hauptsitz des Nationalen Zentrums für Wissenschaft, dem Zentrum der Wissens- und Innovationsgemeinschaft und dem EIT. Nach Angaben des World Investment Report 2011 der UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) ist Krakau der aufstrebendste Standort für Investitionen in Innovationen der Welt. Im Umkreis von 100 km leben etwa acht Mio. Menschen.

Seit 1978 steht Krakau auf der Liste des UNESCO-Welterbes und seit 2013 trägte es den Titel UNESCO-Literaturstadt. Im Jahr 2000 war Krakau Kulturhauptstadt Europas. Krakau war einer der Austragungsorte der Volleyball-Weltmeisterschaft der Männer 2014 sowie der Handball-Europameisterschaft der Männer 2016. Außerdem war Krakau 2014 Sportstadt Europas. 2016 fand in Krakau der Weltjugendtag der katholischen Kirche statt.

Geographie[Bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten]

Krakau liegt in Südpolen, im zentral-westlichen Teil der Woiwodschaft Kleinpolen. Durch die Stadt fließt die Weichsel. Auf dem Stadtgebiet von Krakau münden mehrere Nebenflüsse in die Weichsel: die Białucha (Unterlauf des Prądnik), die Rudawa, die Dłubnia, die Drwina Długa und die Wilga. Krakau befindet sich am Schnittpunkt der geografischen Regionen Krakauer Tor (Kleinpolen), Auschwitzer Becken, Sandomirer Becken, Westbeskiden-Vorgebirge und Krakau-Tschenstochauer Jura.

Die Stadt hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von 18 Kilometern und eine Ost-West-Ausdehnung von 31 Kilometern. Innerhalb der Verwaltungsgrenzen von Krakau schneidet sich der Meridian 20°O mit dem Breitengrad 50°N. Das ist der einzige Schnittpunkt von vollen Zehntelgraden in Europa.

Die folgenden Gemeinden (poln. gmina) grenzen an Krakau: Igołomia-Wawrzeńczyce, Kocmyrzów-Luborzyca, Koniusza, Liszki, Michałowice, Mogilany, Niepołomice, Skawina, Świątniki Górne, Wieliczka, Wielka Wieś, Zabierzów und Zielonki. Diese Gemeinden gehören zu den drei an Krakau angrenzenden Landkreisen (powiat) Kraków, Wieliczka und Proszowice.

Stadtgliederung[Bearbeiten]

Krakau gliedert sich seit 1990 in 18 Stadtbezirke:

Die Verwaltungsbezirke sind nicht mit den gleichnamigen ehemaligen Orten zu verwechseln, weil sie mehrere ehemalige Orte (Stadtteile) umfassen können. So umfasst etwa der Stadtbezirk I die ursprünglich selbstständigen Städte Kazimierz und Kleparz.

Quellen[Bearbeiten]

  • Jan Małecki, Krakau – Erbe der Jahrhunderte, Krakau 2006, ISBN 83-89599-28-7.