Zunge

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Die Zunge (zunga, lat. lingua, gr. glōssa (ionisch glassa, attisch glōtta)) ist ein länglicher, von Schleimhaut überzogener Muskelkörper (bestehend aus neun einzelnen Muskeln) bei Menschen sowie den meisten anderen Wirbeltieren, der auf dem Boden der Mundhöhle liegt und diese bei geschlossenen Kiefern fast ganz ausfüllt.

Sie nimmt am Kauen, Saugen und Schlucken teil und ist mit Sinnesorganen für das Schmecken und Tasten ausgestattet. Die menschliche Zunge ist auch ein wichtiger Bestandteil der Sprachbildung, woraus sich auch der Begriff Linguistik ableitet.

Die menschliche Zunge[Bearbeiten]

Aufbau[Bearbeiten]

Zungenblatt
Die Zunge wird in die Zungenspitze (Apex linguae), den Zungenkörper (Corpus linguae) und die Zungenwurzel (Radix linguae, genannt auch Zungengrund) gegliedert. Die Oberseite der Zunge (der Zungenrücken, Dorsum linguae) ist etwas gewölbt, liegt ganz frei und zeigt hinten eine dreieckige Vertiefung, das blinde Loch, in dem sich mehrere Schleimdrüsen öffnen. In der Phonetik wird der vordere, bewegliche und an der Lautbildung beteiligte Teil des Zungenrückens direkt hinter der Zungenspitze als Zungenblatt bezeichnet. Im Bereich der Zungenspitze liegt unter der Schleimhaut eine kleine Speicheldrüse, die Zungenspitzendrüse (Glandula lingualis anterior, Blandin-Nuhn-Drüse), im hinteren Zungenbereich weitere Speicheldrüsen, die Zungendrüsen (Glandulae linguales).

Zungenspitze
Die untere Fläche ist mit ihrem mittleren Teil an den Boden der Mundhöhle angewachsen und vorn durch eine Falte der Mundschleimhaut, das Zungenbändchen (Frenulum linguae), so angeheftet, dass nur die Zungenspitze (Apex linguae) und die Seitenränder frei sind. Erstreckt sich das Zungenbändchen zu weit nach vorn, so wird dadurch die freie Beweglichkeit der Zunge beeinträchtigt (Ankyloglosson). Dies kann das Saugen und die Lautbildung beeinträchtigen. Diese Entwicklungsstörung kann durch einen Schnitt in das Zungenbändchen (Zungenlösung) beseitigt werden.

Zungenwurzel
Der hinterste, dickste Teil der Zunge, die Zungenwurzel (Radix linguae), ist am Zungenbein befestigt, das im oberen Teil des Halses liegt und durch Muskeln und Bänder wieder mit dem Kehlkopf in Verbindung steht.

In der Mittellinie der Zunge ist eine Art senkrechte Scheidewand, das Septum linguae. Im Übrigen besteht die Zunge jedoch vorwiegend aus Muskelfasern mit zahlreichen dazwischen verlaufenden Nerven und Blutgefäßen. Die Muskelfasern sind in allen drei Raumrichtungen angeordnet und ermöglichen dadurch die überaus große Beweglichkeit der Zunge.