Zweite Front der Alliierten gegen die Achsenmächte im Zweiten Weltkrieg

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Die Errichtung einer Zweiten Front in Europa war ein Ziel und eine Forderung der Sowjetunion an ihre Hauptverbündeten im Zweiten Weltkrieg, Großbritannien und die USA. Die bei weitem bedeutendste Front in Europa war von 1941 bis 1944 die Ostfront im Deutsch-Sowjetischen Krieg. Nach der Bildung der Anti-Hitler-Koalition im Dezember 1941 waren sich die beteiligten Staaten prinzipiell einig, dass Europa der wichtigste Kriegsschauplatz sein sollte (Germany first) und dass durch die Westalliierten eine zweite Front gegen die Achsenmächte errichtet werden sollte, um die Sowjetunion zu entlasten.

Mit welchen militärischen Operationen diese anglo-amerikanische Front aufgebaut werden sollte, blieb lange Zeit offen. Erst auf der Teheran-Konferenz Ende 1943 wurde festgelegt, dass im folgenden Frühjahr eine Invasion in Frankreich von Großbritannien aus erfolgen sollte. Zu diesem Zeitpunkt hatten amerikanische und britische Truppen bereits Nordafrika und den Süden Italiens besetzt und Italien hatte kapituliert. Es war jedoch den Beteiligten klar, dass das Engagement der Westmächte auf dem italienischen Kriegsschauplatz nicht ausreichte, um nennenswert zum Zusammenbruch des nationalsozialistischen Deutschen Reiches beizutragen.

Stalin und die Westalliierten beschlossen, dass im Mai 1944 eine Invasion in Nordfrankreich und wenig später eine Landung an der französischen Riviera stattfinden sollten. Gleichzeitig würde eine sowjetische Großoffensive im Osten Druck auf Deutschland ausüben. Stalin setzte in Teheran außerdem durch, dass Südosteuropa außerhalb der strategischen Planungen der Briten und Amerikaner blieb. Diese Beschlüsse erlangten strategische Bedeutung nicht nur für den Sieg der Anti-Hitler-Koalition. Nach dem Krieg hatte er auch Auswirkungen auf die Machtverhältnisse in Europa: Der größte Teil Südosteuropas wurde eine sowjetische Einflusszone (als Teil des Ostblocks).

Quellen[Bearbeiten]

  • Lothar Gruchmann: Der Zweite Weltkrieg. Kriegführung und Politik, 7. Auflage, dtv, München 1982 (1967), S. 359.