Knorpelfische: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Haut der Seekatzen ist weitgehend nackt. Die der Haie und Rochen (Elasmobranchii) ist von winzigen, zahnartigen [[Placoidschuppen]] bedeckt, wobei auch bei den Holocephalii einzelne Placoidzähne oder umgewandelte Placoidzähne in Form von Tentakeln, welche in die Kopulation involviert zu sein scheinen, vorhanden sind. Knorpelfische haben keine [[Schwimmblase]], das geringe Gewicht des Knorpelskeletts, eine große ölhaltige [[Leber]] und bei vielen [[Pelagisch|pelagischen]] Arten großen, tragflächenartige Brustflossen helfen beim Auftrieb. Die Fische haben meist 5, einige ursprüngliche Formen auch 6 oder 7 Kiemenbögen. Bei den Haien und Rochen münden die Kiemenspalten frei nach außen und sind bei den Seekatzen durch einen [[Kiemendeckel]] geschützt. Der Mitteldarm ist großteils als [[Spiraldarm]] ausgebildet.  
Die Haut der Seekatzen ist weitgehend nackt. Die der Haie und Rochen (Elasmobranchii) ist von winzigen, zahnartigen [[Placoidschuppen]] bedeckt, wobei auch bei den Holocephalii einzelne Placoidzähne oder umgewandelte Placoidzähne in Form von Tentakeln, welche in die Kopulation involviert zu sein scheinen, vorhanden sind. Knorpelfische haben keine [[Schwimmblase]], das geringe Gewicht des Knorpelskeletts, eine große ölhaltige [[Leber]] und bei vielen [[Pelagisch|pelagischen]] Arten großen, tragflächenartige Brustflossen helfen beim Auftrieb. Die Fische haben meist 5, einige ursprüngliche Formen auch 6 oder 7 Kiemenbögen. Bei den Haien und Rochen münden die Kiemenspalten frei nach außen und sind bei den Seekatzen durch einen [[Kiemendeckel]] geschützt. Der Mitteldarm ist großteils als [[Spiraldarm]] ausgebildet.  


==Lebensweise==
Fast alle Knorpelfische leben im Meer, nur wenige, wie der [[Bullenhai]] (''Carcharhinus leucas''), die [[Sägerochen]] (Pristidae) und einige [[Stechrochen]] (Dasyatidae) steigen auch Flüsse hinauf. Die [[Süßwasserstechrochen]] (Potamotrygonidae) leben permanent im Süßwasser.
Über das Verhalten von Knorpelfischen liegen nur bei wenigen Arten vor, sie stammen alle aus den letzten Jahrzehnten, in denen eine intensivere Erfoschung stattgefunden hat. Zu vielen Arten gibt es wenig wissenschaftliche Erkenntnisse, da diese nur aus Einzelfängen bekannt sind, hier liegen keine Untersuchungen zur Lebensweise vor. Wissenschaftlich liegt der Schwerpunkt der Forschung auf [[Hai|Haien]] und [[Rochen]] der küstennahen Gebieten und einigen interessanten Hochseeformen. Dazu kommen vor allem durch ihre Größe oder ihre Bedeutung als potenziell gefährliche Arten besonders markante Haie und Rochen der Hochsee. Die große Zahl der eher kleinen Haie, Rochen und [[Seekatzen]] sind wenig erforscht, viele Beobachtungen über die Lebensweise stammen von Hobbyforschern, die überwiegend Sporttaucher sind.
==Systematik==
==Systematik==



Version vom 19. April 2023, 03:47 Uhr

Die Knorpelfische sind eine Klasse der Wirbeltiere (Vertebrata). Dazu gehören Haie (500 Arten), Rochen (über 630 Arten) und die weniger bekannten Seekatzen (ca. 55 Arten). Somit sind ca. 4% der heute lebenden Fischarten Knorpelfische. Bis auf wenige Ausnahmen leben alle Knorpelfische im Meer. Die Ausnahmen sind wenige Haiarten und der Süßwasserstechrochen, sie leben im Süßwasser.

Im Gegensatz zu den Knochenfischen besteht das Skelett der Knorpelfische aus Knorpel. Durch Einlagerung von prismatischem Kalk erreichen diese hohe Festigkeit. Knochengewebe wird nur ganz selten bei großen, alten Haien in den Wirbelkörpern gebildet. Dentin und Placoidschuppen sind eigentl. Knochengewebe. Dies ist, neben der für Knorpelfische üblichen inneren Befruchtung mittels der aus dem mittleren Teil der Bauchflossen gebildeten Klasper, eine der wichtigsten Synapomorphien der Gruppe.

Merkmale

Allgemeine Merkmale

Im Allgemeinen werden Knorpelfische größer als Knochenfische. Der Walhai (Rhincodon typus) mit einer Länge von 14 m und einem max. Gewicht von 12 Tonnen, ist der heute größte lebende Knorpelfisch und zugleich größer als alle Knochenfischarten. Aber nur 20% der Haiarten werden über 2 m lang, 50% sind kürzer als 1 m. Die kleinste Haiarten erreichen eine länge von nur etwa 20 cm. Mit 16-20 cm Körperlänge und einem Gewicht von ca. 150 g, ist der Zwerg-Laternenhai (Etmopterus perryi), die kleinste Haiart. Der Mantarochen ist mit einer Brustflossenspannweite von bis zu 7 m und einem Gewicht von 1,5 t der größte Rochen. Es gibt aber auch viele kleine Arten mit weniger als 20 cm Körperlänge und Spannweite. Seekatzen werden im Schnitt ca. 1 m lang.

Außere und innere Charakteristika

Die Haut der Seekatzen ist weitgehend nackt. Die der Haie und Rochen (Elasmobranchii) ist von winzigen, zahnartigen Placoidschuppen bedeckt, wobei auch bei den Holocephalii einzelne Placoidzähne oder umgewandelte Placoidzähne in Form von Tentakeln, welche in die Kopulation involviert zu sein scheinen, vorhanden sind. Knorpelfische haben keine Schwimmblase, das geringe Gewicht des Knorpelskeletts, eine große ölhaltige Leber und bei vielen pelagischen Arten großen, tragflächenartige Brustflossen helfen beim Auftrieb. Die Fische haben meist 5, einige ursprüngliche Formen auch 6 oder 7 Kiemenbögen. Bei den Haien und Rochen münden die Kiemenspalten frei nach außen und sind bei den Seekatzen durch einen Kiemendeckel geschützt. Der Mitteldarm ist großteils als Spiraldarm ausgebildet.

Lebensweise

Fast alle Knorpelfische leben im Meer, nur wenige, wie der Bullenhai (Carcharhinus leucas), die Sägerochen (Pristidae) und einige Stechrochen (Dasyatidae) steigen auch Flüsse hinauf. Die Süßwasserstechrochen (Potamotrygonidae) leben permanent im Süßwasser.

Über das Verhalten von Knorpelfischen liegen nur bei wenigen Arten vor, sie stammen alle aus den letzten Jahrzehnten, in denen eine intensivere Erfoschung stattgefunden hat. Zu vielen Arten gibt es wenig wissenschaftliche Erkenntnisse, da diese nur aus Einzelfängen bekannt sind, hier liegen keine Untersuchungen zur Lebensweise vor. Wissenschaftlich liegt der Schwerpunkt der Forschung auf Haien und Rochen der küstennahen Gebieten und einigen interessanten Hochseeformen. Dazu kommen vor allem durch ihre Größe oder ihre Bedeutung als potenziell gefährliche Arten besonders markante Haie und Rochen der Hochsee. Die große Zahl der eher kleinen Haie, Rochen und Seekatzen sind wenig erforscht, viele Beobachtungen über die Lebensweise stammen von Hobbyforschern, die überwiegend Sporttaucher sind.

Systematik