Masuren

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Masuren (masurisch Mazurÿ, poln. Mazury) ist eine ethnokulturelle Region in der im Norden Polens gelegenen Woiwodschaft Ermland-Masuren bzw. im Süden der früheren preußischen Provinz Ostpreußen.

Name[Bearbeiten]

Der inoffizielle Name Masuren kam ab dem 18. Jahrhundert in Gebrauch, nachdem sich evangelische Zuwanderer aus dem südlicher gelegenen Masowien in Ostpreußen angesiedelt hatten. Der Eigenname der Masowier bedeutet „Mensch“ oder „Einwohner“ und geht auf das polnische mąż („Ehemann“) zurück. Der polnische Name Mazury ist im Gegensatz zum deutschen ein grammatischer Plural. Seit der Zuteilung des südlichen Ostpreußens an Polen nach dem Zweiten Weltkrieg ist Masuren die größte Seenlandschaft Polens.

Grenzen und Gebiet[Bearbeiten]

Im Norden grenzt die Region an das Ermland (das Gebiet des ehemaligen Fürstbistums Ermland); in Westen grenzt sie an die Regionen Unteres Weichseltal (das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Westpreußen einschließlich Saalfeld) und Hockerland (das Gebiet der ehemaligen Landkreise Preußisch Holland und Mohrungen); im Süden und Osten grenzt sie an Masovien, Podlachien und Suwalszczyzna/Suvalkija; die Grenze folgt dort der früheren Süd- und Ostgrenze Ostpreußens. Im Nordosten sind die zu Polen gehörenden Anteile von Barten und Kleinlitauen benachbart; dort gibt es keine exakt festgelegte Grenze.

Grob beschrieben umfasst der Westteil Masurens das Fünfeck Działdowo (Soldau), Dąbrówno (Gilgenburg), Ostróda (Osterode), Olsztynek (Hohenstein) und Nidzica (Neidenburg), einschließlich Miłomłyn (Liebemühl); der Ostteil umfasst das Zwölfeck Nidzica (Neidenburg), Pasym (Passenheim), Mrągowo (Sensburg), Ryn (Rhein), Kętrzyn (Rastenburg), Węgorzewo (Angerburg), Olecko (Marggrabowa, ab 1928 Treuburg), Ełk (Lyck), Biała Piska (Bialla, ab 1938 Gehlenburg), Pisz (Johannisburg/Johannisburger Heide), Ruciane-Nida (Rudczanny, ab 1938 Niedersee) und Wielbark (Willenberg), einschließlich Szczytno (Ortelsburg), Giżycko (Lötzen), Sztynort ((Groß) Steinort), Mikołajki (Nikolaiken) und Orzysz (Arys).

Quellen[Bearbeiten]

  • Andreas Kossert: Masuren. Ostpreußens vergessener Süden, 3. überarbeitete Auflage. Siedler-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-88680-696-0.