Anglonormannen

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Die Anglonormannen sind die Nachkommen der Normannen, die nach der normannischen Eroberung durch Wilhelm den Eroberer 1066 England beherrschten und in der Folgezeit eine von den angelsächsischen, keltischen und dänischen Bewohnern der Insel abgegrenzte Population darstellten. Ihre Sprache war das Anglonormannische.

Der normannisch-angelsächsische Konflikt[Bearbeiten]

Deutlich wurde diese Abgrenzung in der Armee, die aus anglonormannischen adligen Reitern und meist angelsächsischer (oft ebenso adliger) Infanterie bestand. Die jüngere anglonormannische Aristokratie übernahm häufig angelsächsische Sitten wie lange Haare und Schnurrbärte.

Der Grad der folgenden sozialen Konflikte zwischen Normannen und Angelsachsen ist ein umstrittenes Thema unter Historikern. Die Sicht des 19. Jahrhunderts mit ihren populären Legenden (Robin Hood, Ivanhoe) dürfte Übertreibungen enthalten, ebenso wie die Schriften von Ordericus Vitalis, in dessen Historia Ecclesiastica (1125) der Widerstand der Angelsachsen gegen die Normannen gepriesen wird. Andererseits wurde durch das Gesetz Mudrum fine eine hohe Geldstrafe für das Töten eines Normannen festgelegt, was die Häufigkeit derartiger Übergriffe belegen dürfte.

Im 12. Jahrhundert hatten sich die beiden Bevölkerungsgruppen soweit vermischt, dass die Konflikte verschwanden.

Quellen[Bearbeiten]

  • David Crouch: The Normans: The History of a Dynasty. Hambledon & London, 2002.