Atikamekw

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Die Atikamekw (auch: Atihkamekw, Attikamekw, Attikamek oder Atikamek) oder Atikamekokw (korrekter: Atikamekw iriniwok – „(Volk der) Heringsmaräne“) sind eine indianische Stammesgruppe in den beiden heutigen Verwaltungsregionen Mauricie und Lanaudière im Südwesten der kanadischen Provinz Québec (Opictikweak) mit der Stadt La Tuque (Capetciwotakanik) als Zentrum.

Heute gibt es drei anerkannte Atikamekw First Nations mit etwa 7.800 Stammesmitgliedern, zu denen drei Reservate gehören: Manawan (86 km nördlich von Saint-Michel-des-Saints), Wemotaci (105 km nordwestlich von La Tuque, wo sich der Nationalrat befindet) und Opitciwan (193 km westlich von Roberval). Ihre Traditionen liegen weiterhin im Fischen, Jagen und Sammeln.

Ihr traditionelles Stammesgebiet entlang des Rivière Saint-Maurice (Tapiskwan Sipi) („Fluss der sich wie eine Fadennadel windet“ oder „Ahle-Fluss“) und dessen Nebenflüssen Rivière Manouane, Rivière Vermillon (Acopekahi Sipi), Rivière Matawin (Matawan Sipi) („schnell herabstürzender Fluss“), Rivière Trenche und des Rivière Croche, erstreckt sich über 80.000 km² und schließt neben Mauricie und Lanaudière zudem Teile der benachbarten Verwaltungsregionen Laurentides und Centre-du-Québec mit ein; unter sich bezeichnen die Atikamekw ihr Territorium als Kitaskino, gegenüber Fremden jedoch als Nitaskinan, beides mit der Bedeutung „Unser Land“.

Die französischen Kolonisten und später die Briten übernahmen die Eigenbezeichnung der Atikamekw in ihrer jeweiligen Sprache als Têtes-de-Boules („Kugelköpfe“ oder „Rundköpfe“, womit die Franzosen ebenfalls die Fischsorte bezeichneten) bzw. als whitefish people.

Die Atikamekw bezeichnen sich selbst als Nehiraw bzw. Nehirowisiw („geschickter Mensch in Harmonie mit der Umwelt“, „eine Person, die fähig ist autonom und selbstbestimmt zu leben“, verkürzt meist als „Mensch bzw. Person“ wiedergegeben) und als Gruppe Nehirowisiwok bzw. Nehiraw-iriniw („geschicktes, autonomes Volk“).

Sprache[Bearbeiten]

Ihre Sprache, das Atikamekw bzw. das Nehiromowin, gehört zur algonkischen Sprachfamilie und zählt hierbei zum Dialektkontinuum der Cree-Sprachen (Cree–Montagnais–Naskapi); es unterteilt sich in zwei Dialekte: Manawan-Wemotaci und Opitciwan. Atikamekw bzw. Nehiromowin/Nehirâmowin nutzt zudem nur das lateinische Alphabet im Gegensatz zu anderen Cree-Sprachen, die die Silbenschrift der Cree nutzen, um ihre Sprache niederzuschreiben. Eine Besonderheit des Atikamekw ist der r-Laut, der innerhalb der Algonkin-Sprachen nur im Atikamekw vorkommt. Zudem weist ihre Sprache auffällig viele Lehnwörter aus Anishinaabemowin / Ojibwemowin, der Sprache der Anishinabeg auf.

Die Muttersprache von 97 % der Atikamekw ist bis heute ihre indigene Sprache.

Quellen[Bearbeiten]