Bodendenkmal

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Ein Bodendenkmal, auch archäologisches Denkmal, ist ein im Boden verborgenes Zeugnis der Kulturgeschichte (Denkmal). Dazu zählen Überreste früherer Befestigungsanlagen, Siedlungen, Kult- und Bestattungsplätze, Produktionsstätten, Wirtschaftsbetriebe, Verkehrswege, Grenzziehungen und allgemeine archäologische Fundstellen.

Ein Bodendenkmal kann bezüglich seines Denkmalwerts eingeschätzt und unter Denkmalschutz gestellt werden.

Denkmalpflegerische Merkmale[Bearbeiten]

Bodendenkmäler sind danach im Boden oder auch in einem Gewässer verborgene bewegliche oder unbewegliche Sachen, bei denen es sich um Zeugnisse, Überreste oder Spuren menschlichen (auch tierischen und pflanzlichen) Lebens handelt. Ausgrabungen, Befunde und Funde sind Hauptquellen der wissenschaftlichen Erkenntnis zu diesen Denkmälern.

Erkannt werden kann ein Bodendenkmal

  • an erhöhter Fundkonzentration (Keramikscherben, Steinartefakte)
  • an Landschaftsmerkmalen (Wallanlagen oder auch Hügelgräber sind oft heute noch als Erhebungen sichtbar)
  • an Bewuchsmerkmalen (so wachsen beispielsweise auf einem Getreidefeld über verborgenem Mauerwerk die Halme weniger hoch)
  • durch geophysikalische Prospektionsmethoden

Bodendenkmäler bestehen in der Regel aus Befunden und Funden. In der Öffentlichkeit wird die Aufmerksamkeit in erster Linie den Funden zu Teil. Befunde enthalten aber vielfach die wesentlicheren Informationen und erlauben erst eine korrekte Deutung und Einordnung der Funde. Es bedeutet einen wesentlichen Unterschied, ob ein Gegenstand als Beigabe in ein Grab gefunden wurde oder in einer Abfallgrube lag. Es gibt auch völlig fundfreie Bodendenkmäler, die nur aus Befunden bestehen. Funde ohne Befund dagegen sind reine Antiquitäten, die in der Regel wissenschaftlich wenig Wert haben.

Die Abgrenzung zu Baudenkmälern (wie oberirdisch sichtbare Reste des römischen Limes, archäologische Befunde in einer mittelalterlichen Kirche) und zu Naturdenkmälern (Weltnaturerbe Grube Messel) sind oft nicht eindeutig und ergeben sich in Zweifelsfällen in der Praxis eher daraus, ob sich ein Baudenkmalpfleger, ein Archäologe oder ein Paläontologe zuständig fühlt. Bodendenkmäler können ganze Ensembles bilden, wie ehemalige Festungen mit Haupt- und Vorburg, Siedlungen mit Häusern, Straßensysteme, Gräberfelder, Kirchen mit Friedhof, Klöster mit abgegangenen Teilen, Produktionsstätten, Grenzziehungen u. a. m. Es können aber auch einzelne Objekte sein wie ein Hügelgrab.