Bohemistik

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Unter Bohemistik (auch Tschechische Philologie genannt) versteht man die wissenschaftliche Beschäftigung mit der tschechischen Sprache (linguistische Bohemistik) und der tschechischen Literatur (literarische Bohemistik).

Sich ergänzende Teilbereiche der linguistischen Bohemistik sind die 'synchrone' Bohemistik (erforscht die Sprache in einem bestimmten Zeitabschnitt, z. B. die heutige Sprache) und die 'diachrone' Bohemistik (untersucht die historische Entwicklung der Sprache). Heute widmet sich die linguistische Bohemistik auch verschiedenen Seiten des Aufbaus der Sprache sowie der Anknüpfung und Koreferenz, Textgattungen, Dialogen und anderen Bereichen. Hierfür ist die Wahrnehmung der Sprache als interaktives System typisch. Didaktische Bohemistik ist am Schuldienst auf allen Stufen sowie am Tschechischen als Fremdsprache orientiert. Im weiteren Sinne zählen heute auch moderne Kulturwissenschaft, die sich mit der tschechischen Nation und ihrer Geschichte befasst, zur Bohemistik. Weitere Bereiche der Bohemistik sind außerdem die Sprachkultur und Sprachbildung, Sprachberatung u. a. Dazu gehören auch die wissenschaftliche Beschreibung der tschechischen Grammatik und ihrer Entwicklung sowie das Verfassen von Wörterbüchern. Außerhalb der Tschechischen Republik fasst man die Bohemistik in der Regel als Teil der Slawistik auf. Die deutschböhmische Literatur wird zumeist als Teil der Germanistik behandelt.

Wortherkunft[Bearbeiten]

„Bohemia“ ist die traditionelle lateinische Bezeichnung für das Königreich Böhmen (Corona Bohemiae), den Kernstaat der tschechischen Geschichte. Zu diesem Königreich gehörte das gesamte Gebiet der heutigen Tschechischen Republik. Die altslawische Übersetzung des Wortes „Bohemia“ hieß „Czechy“, abgeleitet von der Selbstbezeichnung der „Czechen“ (Tschechen), der ersten staatstragenden Nation dieses Königreichs.

Quellen[Bearbeiten]