Bonaparte

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Die Bonaparte (eigentlich Buonaparte) sind eine Familie aus Korsika, die 1804 mit Napoleon Bonaparte zum französischen Kaiserhaus aufstieg. Sie regierten im Ersten und Zweiten Kaiserreich sowie kurzzeitig in einer Reihe von anderen europäischen Staaten.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Buonaparte waren ursprünglich eine Patrizierfamilie aus Sarzana in Ligurien, wo sie mit Gianfaldo Buonaparte um 1200 erstmals erscheinen und einen Geschlechterturm bewohnten, die Casa torre dei Buonaparte, der teilweise erhalten ist. Der Notar Giovanni Buonaparte wurde Bürgermeister von Sarzana und 1408 vom mailändischen Herzog Giovanni Maria Visconti zum Kommissar der Lunigiana ernannt. Er heiratete 1397 Isabella Calandrini, eine Cousine des späteren Kardinals Filippo Calandrini, der seinerseits ein Halbbruder von Kardinal Tommaso Parentucelli war, beide ebenfalls aus Sarzana gebürtig; Parentucelli wurde 1447 als Nikolaus V. zum Papst gewählt. Giovannis und Isabellas Sohn Cesare Buonaparte heiratete 1440 Apollonia Malaspina, eine illegitime Tochter aus der mächtigsten Adelsfamilie der Lunigiana. Deren Enkel war Francesco Buonaparte, der 1490 im Zuge der genuesischen Kolonisation als Reitersöldner der Seehandelsflotte des Banco di San Giorgio nach Korsika ging und dort 1493 die Tochter des Guido da Castelletto, Repräsentant des Banco in Korsika heiratete. Seither war die Familie in der korsischen Hauptstadt Ajaccio ansässig und stellte fast in jeder Generation Mitglieder oder Hauptmänner des Stadtrats. (Zu den früheren Vorfahren siehe den Artikel über Napoleons Großvater Giuseppe Maria Buonaparte).

Es existierten auch Zweige der Familie in San Miniato (zu dem der Priester Jacopo Buonaparte, ein Vertrauter von Papst Clemens VII., gehörte) und in Florenz (1803 mit dem Abt Gregorio Buonaparte erloschen, welcher den damaligen Ersten Konsul Napoleon Bonaparte als Erben einsetzte). In San Miniato gibt es noch den kleinen Renaissancepalazzo der Familie (mit mittelalterlichem Kern) sowie ihre Grablege in der Franziskanerkirche.