Casta (Lateinamerika)

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Casta (spanisch/portugiesischKaste“) war eine Bezeichnung in lateinamerikanischen Ländern für die Nachkommen von Verbindungen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, hauptsächlich aus Nachfahren von Subsahara-Afrikanern, Europäern und Indianern. Die zum Teil sehr komplizierten Unterscheidungen sind Ausdruck einer ebenso feinen sozialen Abstufung, die in der Regel mit sozialer und rechtlicher Diskriminierung verbunden war, vor allem, je größer die Zahl der indigenen Ahnen im Familienstammbaum war.

Entsprechend haben die Bezeichnungen der Castas in der Regel auch herabsetzenden Charakter. Rechtlich waren sie etwa in Mexiko den Indios untergeordnet, deren Rechte geschützt wurden. Heute sind diese Bezeichnungen kaum noch gebräuchlich. Sie spiegeln das soziale Gefüge der Gesellschaften Lateinamerikas wider, wie es bis weit ins 20. Jahrhundert hinein bestand.

Quellen[Bearbeiten]

  • David Grewe: Ethnizität, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit im Zeitalter der Revolution. Afrikaner und Indigene in Mexiko um 1800. Böhlau, Köln 2016, ISBN 978-3-412-50575-2.