Dachsteingebirge

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Das Dachsteingebirge (auch Dachsteinmassiv, Dachsteingruppe oder nur Dachstein) ist ein Teil der Nördlichen Ostalpen. Es liegt in drei österreichischen Bundesländern: im Osten und Süden in der Steiermark, im Westen in Salzburg und in der Mitte und im Norden in Oberösterreich. Die höchste Erhebung ist mit 2.995 m der Hohe Dachstein, der zugleich höchster Berg von Oberösterreich und der Steiermark ist. Das stark verkarstete Gebirge besteht vorwiegend aus Dachsteinkalk, ist geologisch vollumfänglich den Nördlichen Kalkalpen zugehörig und teilweise vergletschert. Im Dachsteingebirge liegt die östlichste und gleichzeitig flächenmäßig größte Gletschergruppe der Nördlichen Kalkalpen. Das Gebiet entwässert größtenteils unterirdisch und ist von mehreren großen Höhlen durchzogen, darunter die drittlängste Höhle Österreichs, die Hirlatzhöhle mit über 112 Kilometern Länge. Das weitgehend naturnahe Gebiet mit seiner stark gegliederten Höhenzonierung bietet Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten und steht größtenteils unter Naturschutz. Durch Schutzhütten, ein großes Wegenetz und mehrere Wintersportgebiete ist das Dachsteingebirge für den Tourismus erschlossen. Die Besiedlungsgeschichte des Dachsteingebirges und des Inneren Salzkammerguts ist vom prähistorischen Salzbergbau in Hallstatt geprägt und reicht bis 5000 v. Chr. zurück. Der Großteil des Dachsteingebirges ist zusammen mit dem Inneren Salzkammergut Teil des UNESCO-Welterbes Kulturlandschaft Hallstatt–Dachstein/Salzkammergut.

Geographie[Bearbeiten]

Das Dachsteingebirge hat eine maximale Ausdehnung zwischen Lungötz im Lammertal im Westen und der Einmündung des Grimmingbachs in die Enns im Osten von 52 und von Nord nach Süd von 23 Kilometern; es umfasst eine Gesamtfläche von 772 km². Das Gebirge ist eines der größten geschlossenen Karstareale Österreichs.

Die Grenzziehung folgt der Landschaftsgliederung der Steiermark sowie der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen. Obwohl der Sarstein im Norden als auch der Grimming im Osten durch tiefe Durchbruchstäler vom Hauptmassiv getrennt sind, gehören sie zum Dachsteingebirge. Das kann sich vom alltäglichen Sprachgebrauch unterscheiden, in dem beide Bergstöcke nicht zum Dachstein gezählt werden.

Die Begrenzung verläuft von Gosauzwang bei Hallstatt dem Gosaubach entlang nach Gosau und über den Pass Gschütt nach Rußbach am Paß Gschütt, weiter dem Rußbach entlang bis zu dessen Einmündung in die Lammer. Das Lammertal bildet die Westgrenze bis Lungötz. Von dort verläuft die Grenze über den Marcheggsattel nach Filzmoos. Die Südgrenze ergibt sich aus der Linie Filzmoos – Ramsau am DachsteinWeißenbach an der Enns, der Enns entlang bis zur Einmündung des Grimmingbachs. Von dort verläuft die Ostgrenze dem Grimmingbach entlang bis nach Bad Mitterndorf. Die Nordgrenze führt von Bad Mitterndorf zur Kainischtraun und folgt dem Flussverlauf bis nach Bad Aussee. Über den Pötschenpass zum Hallstätter See wird die Grenze geschlossen. Verwaltungsmäßig ist das Gebiet auf die Bezirke Gmunden, Hallein, St. Johann im Pongau und Liezen aufgeteilt.

Verkehr[Bearbeiten]

Im Norden verläuft vom Nordufer des Hallstättersees über Bad Mitterndorf bis nach Trautenfels die Salzkammergutstraße, die dort in die Ennstal-Straße mündet und bis nach Altenmarkt im Pongau führt, wo sich ein Anschluss an die Tauern Autobahn befindet. Die Salzkammergutbahn verläuft weitgehend parallel zur Salzkammergutstraße und mündet bei Stainach-Irdning in die Ennstalbahn, die ebenfalls bis Altenmarkt im Pongau führt. Die Pass Gschütt Straße und die Lammertal Straße erschließen das Gebiet im Westen. Am Westufer des Hallstätter Sees verläuft die Hallstätterseestraße L547. Sie führt durch das Tal der Koppentraun über den Koppenpass und verbindet das Innere Salzkammergut mit dem Ausseerland und wird auf steirischer Seite als Koppenstraße L701 bezeichnet. Mehrere Mautstraßen führen im Süden vom Tal auf das Dachsteingebirge, von Gröbming die Stoderzinken Alpenstraße bis auf 1800 m Höhe, von Ramsau am Dachstein die Dachsteinstraße zur Talstation der Dachstein-Südwandbahn auf 1700 m und von Filzmoos die Mautstraße Hofalm auf die Oberhofalm.

Das Gebiet ist durch drei Luftseilbahnen erschlossen. Die Dachstein Krippenstein-Seilbahn in Obertraun führt in drei Teilstrecken von Norden auf das Dachsteinplateau. Die Dachstein-Südwandbahn in Ramsau am Dachstein überwindet von Süden ohne eine einzige Stütze 1000 m und endet am Hunerkogel (2687 m) am Dachsteinplateau. Die Gosaukammbahn erschließt das Gebiet des Gosaukamms touristisch.

Gliederung und Gipfel[Bearbeiten]

Das Dachsteingebirge wird in ein zentrales Massiv (Hauptmassiv und Dachsteinplateau) und mehrere Randgruppen unterteilt. Der Gosaukamm im Nordwesten wird durch die Linie Filzmoos – Hinterwinkel – Reißgangscharte – Hinterer Gosausee vom zentralen Teil getrennt. Im Norden befindet sich der Plassenstock mit dem Plassen, der durch die Linie Gosaubach – Plankensteinalm – Echerntal bei Hallstatt abgegrenzt ist. Der Grenzverlauf Koppenwinkellacke – Landfriedalm – Ödensee trennt das Koppengebirge im Nordosten vom Plateau ab. Das Durchbruchstal der Koppentraun trennt den Sarstein vom Hauptmassiv. Das Kemetgebirge im Südosten bildet ebenfalls eine eigenständige Randgruppe. Im äußersten Osten trennt das Durchbruchstal des Salzabachs den Grimming vom Kemetgebirge. Im Süden schließt das Scheichenspitzmassiv mit der namensgebenden Scheichenspitze an. Im Südwesten wird der Rötelstein (Rettenstein) mit seinen Vorbergen ebenfalls als Randgruppe abgetrennt.

Gipfel des Dachsteingebirge (Auswahl):