Decke (Bauteil)

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Eine Decke ist im Bauwesen ein (meist) horizontales Bauteil, das einen Raum nach oben abschließt und eine Vervielfachung der überbauten Grundfläche sowie eine Stapelung von Nutzraum ermöglicht. Die Überspannung von Räumen mit Decken hat sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt, heute gibt es ein- oder mehrschichtige Deckenkonstruktionen.

Als Geschossdecke bildet eine Decke die begehbare Fläche von höherliegenden Geschossen. Die zeichnerische Darstellung einer Decke bezeichnet man als Deckenspiegel. Besonders bairisch/österreichisch wird eine Zimmerdecke Plafond genannt.

Deckenkonstruktionen[Bearbeiten]

Einschichtige Deckenkonstruktionen bestehen aus der tragenden Rohdecke, einer oberen Ausgleichsschicht und eventuell einer dünnen unteren Putzschicht. Zweiteilige Deckenkonstruktionen bestehen aus der tragenden Rohdecke und dem daraufliegenden Fußbodenaufbau. Bei den dreiteiligen Deckenkonstruktionen kommt noch eine Unterdecke hinzu.

Beim Bau einer Decke ist die Nutzlast in Abhängigkeit von der geplanten Nutzung des über der Decke liegenden Geschosses zu beachten, z. B. Nutzung als Wohnfläche. Sie muss die Last zu den stützenden Bauteilen wie Wänden oder Stützen weiterleiten und daneben oft auch Funktionen wie Schutz vor Witterung (Dachdecke), Kälte bzw. Hitze (Wärmeschutz), Lärm (Schallschutz) und Feuer (Brandschutz) erfüllen, eventuell auch Schutz vor giftigen oder gesundheitsschädlichen Stoffen oder Explosionen (Bunkerdecke) bieten.

Die Wahl der Bauart und der verwendeten Materialien hängt von den o.a. Anforderungen und der Spannweite der Decke ab. Am gebräuchlichsten sind:

Bei den mehrschichtigen Decken hat jede Schicht eine spezielle Aufgabe und besteht daher aus verschiedenen Materialien. Der tragende Teil einer Decke, der in der Regel auch die dickste Schicht der gesamten Decke ausmacht, wird als Rohdecke bezeichnet. Darüber befindet sich der Fußbodenaufbau, der die Funktion der Trittschalldämmung erfüllen muss. Die oberste Schicht bildet der Bodenbelag, der sowohl technische (Wasserdichtheit, Abrieb, weitere Verbesserung des Trittschallschutzes etc.) als auch ästhetische Eigenschaften hat. Die Unterseite einer Decke wird verputzt oder erhält eine Verkleidung, die wieder verschiedene Aufgaben erfüllt (Schall-, Brandschutz, ästhetische Eigenschaften). Im modernen Bauwesen hat sich in vielen Bereichen (Bürogebäuden, Industriebau, Sanitärräumen) die abgehängte Unterdecke durchgesetzt. Diese ermöglicht eine Installationszone für haustechnische Leitungen (Elektrotechnik, Lüftung, diverse sonstige Leitungen). Die einzelnen Teile einer Abgehängten Decke sind oft auch leicht demontierbar, was günstig für Umbauten oder Wartung ist.

Quellen[Bearbeiten]

  • Anton Pech, Andreas Kolbitsch, Franz Zach: Decken. Baukonstruktionen Band 5. 2. Auflage. Birkhäuser, 2020