Gewölbe

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Ein Gewölbe ist ein nach oben gebogenes Schalenbauteil und gehört somit zu den gekrümmten Flächentragwerken. Während ein Bogen in einer Ebene liegt, hat ein Gewölbe eine dreidimensionale Ausdehnung und eine Längsachse.

Einführung[Bearbeiten]

Im Gegensatz zu flachen Raumabschlüssen wie Beton- und Balkendecken ist allen Gewölben gemein, dass keine Biege- und Zugkräfte auftreten, sondern Nutzlast und Eigengewicht ausschließlich Druckkräfte hervorrufen und als solche auf Widerlager wie Wände oder Pfeiler abgeleitet werden. Die zwischen den Auflagern wirkenden Lasten verursachen einen horizontalen Gewölbeschub, der entweder durch Strebepfeiler (Wandvorlage), massive Widerlager wie Erdreich oder Fundamente oder durch Zugbänder zwischen beiden Auflagern aufgenommen werden muss.

Besonders in der Gotik entwickelten sich aus einfachen Tonnengewölben und Klostergewölben komplexe Gewölbeformen wie Kreuzgrat-, Kreuzrippen-, Fächer- und Netzgewölbe, die in vielen Fällen – meist aus statisch-konstruktiven und/oder finanziellen Gründen – auch aus Holz gefertigt wurden.

Quellen[Bearbeiten]

  • Joseph Eich: Die Gewölbe, ihr Wesen, ihre Gestalt und ihr Bau. Band 1: Gewölbeformen. Polytechnische Verlagsgesellschaft Max Hittenkofer, Strelitz 1921.