Demosthenes

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Demosthenes (gr. Dēmosthénēs, lateinisch und deutsch Demósthenes; * 384 v. Chr.; † 322 v. Chr. in [[Kalavria|Kalaureia]) war einer der bedeutendsten griechischen Redner (Rhetoren). Nach dem Philokratesfrieden des Jahres 346 v. Chr. stieg er zum führenden Staatsmann Athens auf. Diese Position konnte er bis zur Harpalosaffäre 324 v. Chr. behaupten.

Leben[Bearbeiten]

Kindheit, Jugend und Ausbildungsjahre (384–354)[Bearbeiten]

Mit sieben Jahren verlor Demosthenes seinen Vater, einen wohlhabenden Schwert- und Möbelfabrikanten gleichen Namens, der ihm einige Ergasterien mit 30 Sklaven hinterließ. Bis zu seiner Mündigkeit stand er unter Vormundschaft von drei durch den Vater testamentarisch bestimmten Verwandten, Aphobos, Demophon und Therippides, die in den Augen des Demosthenes das Vermögen schlecht verwalteten und große Teile verwirtschafteten. So war es seine Mutter Kleobule allein, die ihn mit Sorgfalt aufzog und für seine gründliche Ausbildung sorgte.

Das Erlebte mag ihn mit veranlasst haben, die Redekunst zu erlernen. Als seine Lehrer werden unterschiedliche Persönlichkeiten überliefert. Laut Cicero, Quintilian und Hermippos ging er bei Platon in die Lehre. Lukian zählt Aristoteles, Theophrast und Xenokrates zu seinen Lehrern. Allgemein sieht man nach Plutarch in Isaios, einem wohl auf Erbrecht spezialisierten Redner, den Lehrer des jungen Demosthenes.

Seine schwächliche Stimme und Konstitution, die ihn zum Redner nicht prädestinierten und ihm den Spitznamen Βάταλος („Weichling, Schwächling“) einbrachten, überwand er durch ausdauerndes Training (etwa durch das Lesen langer Texte mit Kieselsteinen im Mund) zumindest für vorbereitete Reden, in unvorbereiteten Reden behielt er seine rednerische Schwäche hingegen.

Im Alter von zwanzig Jahren klagte er die Verwalter seines Erbes der Veruntreuung an und erreichte die Verurteilung des einen Vormunds. In den beiden anderen Fällen kam es wohl zu einem Vergleich. Insgesamt konnte er nur einen Teil des verlorenen Erbes zurückgewinnen. Erhalten ist seine Rede Gegen Aphobos, die zahlreiche Details zu Wertschöpfung und Produktion attischer Ergasterien sowie zur Vermögensverwaltung des 4. Jahrhunderts v. Chr. liefert.

Die gewonnene Bekanntheit und die erworbenen Kenntnisse nutzte er in der Folge, um sich jungen Männern in ähnlicher Lage als Logograph anzubieten.

Quellen[Bearbeiten]