Erdoberfläche

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Die Erdoberfläche ist die Grenzfläche zwischen der festen Erdkruste (inkl. der Böden) und den Gewässern auf der einen sowie der Atmosphäre auf der anderen Seite. Sie lässt sich nach verschiedenen Kriterien in Hemisphären (Halbkugeln) einteilen, also in Hälften der Erdoberfläche.

Gelände­höhen auf der Erdoberfläche werden auf den mittleren Meeresspiegel bezogen. Diese Niveaufläche, das Geoid, hat genähert die Form eines Ellipsoids und eine Oberfläche von 510 Mio. km², wovon ca. 71% von Meeren bedeckt sind.

Betrachtungsweisen der Geowissenschaften[Bearbeiten]

  • Die Physische Geographie beschäftigt sich mit den Großformen der Erdoberfläche und ihren Systemzusammenhängen.
  • Die Geomorphologie erforscht die genaue Form (das Relief) der Erdoberfläche und seine Entstehung. 37,4% der Landoberfläche der Erde liegen zwischen 1.000 und 2.000 m über Meereshöhe.
  • Die Geodäsie befasst sich mit der Vermessung der Erdoberfläche und der darauf befindlichen Infrastruktur sowie, gemeinsam mit der Geophysik, mit dem Erdschwerefeld.
  • Die Bodenkunde untersucht die oberste, organisch geprägte Schicht unterhalb der Erdoberfläche.

Boden bildet in weiten Teilen der Landgebiete, vor allem in Ebenen und Hügellandschaften in Regionen mit feuchtem Klima, die oberste Schicht unterhalb der Erdoberfläche. Er entsteht durch Verwitterung von Festgestein und aus Lockergestein durch Anreicherung dieser mineralischen Substanzen mit organischer Substanz (Humus). Je nach Grad der Verwitterung, den chemischen und physikalischen Eigenschaften des Ausgangsgesteins sowie den herrschenden Umweltbedingungen entstehen unterschiedliche Bodenarten und Bodentypen. In gebirgigen Gegenden, vor allem im Hochgebirge sowie unter extremen klimatischen Bedingungen besteht die Erdoberfläche hingegen oft aus nacktem Fels oder aus Lockergestein, das kaum oder keinerlei Bodenbildungsprozessen unterworfen ist.

Gliederung nach Hemisphären[Bearbeiten]

Daneben bezeichnen Nord- und Südhemisphäre wie auch West- und Osthemisphäre kultur- und wirtschaftspolitische Einteilungen, die aber verhältnismäßig willkürlich gewählt sind. Die Verwendung in diesem Zusammenhang etablierte sich in der Zeit des Kalten Kriegs in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Südhemisphäre bezog sich auf die Dritte Welt, Osthemisphäre auf den vom Kommunismus bzw. Realsozialismus beeinflussten Raum Europas und Asiens (Zweite Welt). Heute wird diese Einteilung aufgrund der geänderten geopolitischen Lage in der Fachliteratur kaum mehr verwendet.
In den Verträgen von Tordesillas und Saragossa (1494, 1529) wurde im Zuge des Kolonialismus die Erdoberfläche nach Längengrad in einen spanischen und einen portugiesischen Machtbereich aufgeteilt.
Üblich ist noch die Einteilung in Alte Welt (Eurasien, Afrika) und Neue Welt (beide Amerika), die auch relativ unspezifisch ist.