Friedrich Wilhelm I. (Preußen)

Aus Twilight-Line Medien

Friedrich Wilhelm I. (* 14.08.1688 in Cölln; † 31.05.1740 in Potsdam) aus dem Haus Hohenzollern war seit 1713 König in Preußen und Kurfürst von Brandenburg.

Außenpolitisch gewann er im Frieden von Utrecht 1713 Teile Obergelderns und im Frieden von Stockholm 1720 Teile Vorpommerns. Sein Aufbau eines starken Heeres, mit dem er nur einmal Krieg führte, brachte ihm den Beinamen Soldatenkönig ein. Innenpolitisch sorgte Friedrich Wilhelm I. für einen sparsamen Hof und eine straffe Verwaltung. Er betrieb eine merkantilistische Wirtschafts- und eine tolerante Religionspolitik. Sein Erlass des Einwanderungspatents 1732, mit dem er etwa 15.000 verfolgte Salzburger Protestanten in Preußen aufnahm, fand europaweite Beachtung.

Kur- und Kronprinz Friedrich Wilhelm (1688–1713)[Bearbeiten]

Am Hannoverschen Hof[Bearbeiten]

Friedrich Wilhelm wurde als Sohn des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. und der hannoverschen Prinzessin von Braunschweig-Lüneburg Sophie Charlotte am 14. August 1688 im Schloss zu Berlin-Cölln geboren und nach acht Tagen in der dortigen Domkirche auf den Namen des Großvaters vom reformierten Hofprediger Georg Conrad Bergius getauft. Friedrich Wilhelm war der ersehnte Thronfolger, nachdem sein älterer Bruder Kurprinz Friedrich August 1686 verstorben war. Das Kind besaß, ganz im Gegensatz zu seinem Vater, eine kräftige Konstitution. Schon kurz nach seiner Geburt gab es Spannungen zwischen dem Kurfürsten und seiner Gemahlin bezüglich der Erziehungsgrundsätze. In seinen ersten Lebensjahren von 1689 bis 1692 wurde Friedrich Wilhelm am hannoverschen Hof seiner Großmutter, der späteren Kurfürstin Sophie von Braunschweig-Lüneburg, erzogen. Schon als Kind fiel er durch seine eigenwillige impulsive Natur auf und zeigte zudem ein sehr widerspenstiges, fast trotziges Verhalten. So vertrug er sich nur schlecht mit seinem fünf Jahre älteren Cousin und Spielgefährten, Georg August, dem späteren König von Großbritannien und Kurfürsten von Hannover, den er des Öfteren verprügelte. Die beiden entwickelten aufgrund dessen eine lebenslange persönliche Feindschaft.