Fundamentaltheologie

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Fundamentaltheologie (auch: Theologische Grundlagenforschung) ist eine Disziplin der katholischen Theologie in Forschung und Lehre. Sie ist eine Teildisziplin der systematischen Theologie. Fragestellungen der Fundamentaltheologie spielen auch in der evangelischen Theologie eine Rolle, dort als „Systematische Theologie“ oder unter Bezeichnungen wie „Prolegomena zur Dogmatik“.

Aufgaben klassischer Fundamentaltheologie[Bearbeiten]

Die Aufgabe der Fundamentaltheologie ist es, die Grundlagen und Charakteristika des christlichen Glaubens vor der Vernunft zu rechtfertigen, seine Voraussetzungen zu analysieren und die wesentlichen Unterschiede zu anderen Weltanschauungen bzw. Religionen unter systematischer Perspektive herauszuarbeiten. Besonders in den letzten Jahrzehnten finden sich im Detail unterschiedliche Selbstverständnisse, Methoden und inhaltliche Schwerpunktsetzungen.

Ihre Ursprünge hat die Fundamentaltheologie in der Apologie des Urchristentums und der Apologetik. Die Bezeichnung selbst kam im 19. Jahrhundert auf. Von der Apologetik hat die Fundamentaltheologie ihre drei klassischen Teilbereiche oder Traktate geerbt:

  • „Traktat Religion“ (demonstratio religiosa), in dem es um die Analyse von Religion überhaupt als vernunftgemäß und traditionell die Auseinandersetzung mit dem Atheismus ging.
  • „Traktat Offenbarung“ (demonstratio christiana), in dem die christliche Religion als Offenbarungsreligion rational begründet werden sollte (traditionell in Abgrenzung zu anderen Religionen).
  • „Traktat Kirche“ (demonstratio catholica), in dem die eigene Konfession als die angemessene dargestellt und als kirchliche institutionalisierte Religion analysiert werden sollte (traditionell in Abgrenzung zu anderen christlichen Konfessionen).

Es gibt verschiedene Wege, durch die ein Mensch dazu kommt, die biblische Offenbarung zu akzeptieren. Ein katholischer Weg nimmt die Kirche als Ausgangspunkt (d.h. zuerst wird die katholische Kirche bejaht und infolgedessen auch das von der Kirche Gelehrte, u. a. die Autorität und die Zusammensetzung der Bibel). Ein baptistischer Weg geht vom Kommen des Sohnes Gottes aus, dem der einzelne Mensch begegnen kann, und in weiterer Folge kommt es zur Bejahung von Jesu Aussagen über Gottes Offenbarungen. Ein evangelikaler Weg geht von der Inspiration der Bibel aus, woraufhin die Aussagen der Bibel zu verschiedenen Themen erfasst werden können.

In neueren fundamentaltheologischen Entwürfen tritt als vierter oft ein „Traktat theologische Erkenntnislehre“ hinzu, der traditionell die Erkenntnisgründe („Begründungsinstanzen des Glaubens“, loci theologici) erörtert. Diese Thematik überschneidet sich mit jener der Wissenschaftstheorie der Theologie.