Geschichte des Kantons Thurgau

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Die Geschichte des Kantons Thurgau umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet des schweizerischen Kantons Thurgau von der Urgeschichte bis zur Gegenwart.

Der frühmittelalterliche Thurgau (Turgowe, Turgovia) war ein pagus des Herzogtums Alemannien (Schwaben).

Eine Landgrafschaft Thurgau mit der ungefähren Ausdehnung des modernen Kantons Thurgau bestand vom 13. Jahrhundert bis 1798. Im frühen 15. Jahrhundert fielen erst Teile davon an die Alte Eidgenossenschaft, nach 1460 war die Landgrafschaft als Ganzes eine gemeine Herrschaft der Eidgenossenschaft.

Die Landgrafschaft wurde 1798 als Kanton Thurgau Teil der Helvetischen Republik und mit der Mediationsverfassung von 1803 zu einem gleichberechtigten Kanton der Schweiz.

Frühes Mittelalter[Bearbeiten]

Der frühmittelalterliche Thurgau im Herzogtum Alemannien war nach der Thur als dem Hauptfluss des Gebiets benannt und entsprach dem alemannisch besiedelten Gebiet zwischen Rhein und Reuss. Mit der alemannischen Besiedlung der Innerschweiz reichte er im 8. Jahrhundert schliesslich nach Süden bis an den Oberlauf der Reuss in der Schöllenenschlucht, inklusive das Gebiet der späteren Kantone Zug, Schwyz, Nidwalden und Uri (ohne Ursern).

Urkundlich wird der Thurgau erstmals in einer Urkunde von um 745 (743–746) genannt, in der Orte im Tösstal und am oberen Zürichsee «in pago Durgaugense, in sito, qui dicitur Zurihgauvia» zugeordnet werden.

Im 9. Jahrhundert wurde der Zürichgau vom Thurgau getrennt. Die Grenze zwischen Zürichgau und Thurgau verlief entlang der Töss bzw. der Allmenkette links der Töss; zum Zürichgau gehörten damit auch die zentralschweizerischen Gebiete rechts der Reuss. Der Thurgau entsprach nun, als Teil des hochmittelalterlichen Stammherzogtums Schwaben, ungefähr dem Gebiet des heutigen Kantons Thurgau, beider Appenzell, Konstanz sowie Teilen der heutigen Kantone St. Gallen (Fürstenland und Toggenburg) und Kanton Zürich (östlich der Töss: Weinland, Winterthur, Tösstal).

Im frühen 10. Jahrhundert, als das Herzogtum durch erbitterte Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Adelsgeschlechtern zerrissen war, versuchte König Rudolf II. von Hochburgund seine Herrschaft bis in den Thurgau auszudehnen. Dabei kollidierte er nach 917 mit den Ansprüchen des neuen Herzogs Burchard II. von Schwaben. Im Jahre 919 kam es zur Schlacht bei Winterthur, in der Herzog Burchard siegreich blieb und sich damit den Thur- und den Zürichgau sicherte.