Harpstedt-Nienburger Gruppe

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Der Harpstedt-Nienburger Gruppe werden einige eisenzeitliche archäologische Funde aus dem nordwestdeutschen Geestgürtel zwischen Ems und unterer Mittelelbe zugeordnet mit Schwerpunkt im Bereich der Mittelweser. Die Benennung ist nach dem ersten Fundort von Keramik des Nienburger Typs in Nienburg-Erichshagen erfolgt, wo die ersten Funde bereits im 19. Jahrhundert in einem Grabhügelfeld gemacht wurden. Die Harpstedt-Nienburger Gruppe nahm eine Mittelstellung zwischen dem – in der Latènezeit keltischen – südlichen Mitteleuropa und der nordöstlich zwischen Weser- und Odermündung sich erstreckenden Jastorfkultur ein. Im Süden gab es schon Züge einer Hochkultur mit stadtartigen Siedlungen (so genannten Oppida) mit einer reichen Oberschicht und intensiven Kontakten zum Mittelmeerraum. Dagegen zeigt die Harpstedt-Nienburger Gruppe gegenüber der Bronzezeit nur wenig Veränderungen, eher karge materielle Verhältnisse, nur geringe Zeichen sozialer Differenzierung, und wird als frühe Stufe germanischer Kultur angesehen.