Herzegowina

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Die Herzegowina ist eine Region im Südwesten des Staates Bosnien und Herzegowina. Sie umfasst mit 12.276 km² etwa ein Viertel des Staatsgebiets, bei teils variabler Grenzziehung zu Bosnien. Der Hauptort Mostar liegt im Einzugsbereich des Flusses Neretva.

Geprägt vom Dinarischen Gebirge mit seiner Karstlandschaft und den eingelagerten fruchtbaren Tälern (Polje), grenzt die Herzegowina im Norden an Bosnien, im Süden und Südwesten an Kroatien und im Südosten an Montenegro. Einen Zugang zum Adriatischen Meer hat sie bei Neum.

Die Herzegowina ist seit dem Dayton-Abkommen von 1995 administrativ zwischen der Föderation Bosnien und Herzegowina im Westen mit überwiegend kroatischer Bevölkerung und der Republika Srpska im Osten mit überwiegend serbischer Bevölkerung geteilt, jeweils durchmischt von bosniakischen Bevölkerungsanteilen.

Die historische Landschaft entstand durch die Vereinigung der beiden Fürstentümer Zahumlje (Westen mit dem Neretvatal) und Travunien (Osten) unter dem Herrscher Sandalj Hranić Kosača († 1435). Sein ihm nachfolgender Neffe Stjepan Vukčić Kosača nahm im Jahr 1448 den Herzogstitel an, von dessen deutscher Bezeichnung Herzog (in den Landessprachen: herceg) sich die Bezeichnung Hercegovina („Herzogsland“) ableitet. Dessen Herrschaftsgebiet, das Herzogtum des heiligen Sava (Ducatus Sancti Sabae), wurde nach der Eroberung durch das Osmanische Reich (1465–1470) in türkischer Sprache mit Hersek Sancağı bzw. ab 1833 Hersek Eyaleti (Sandschak bzw. Eyâlet Herzegowina) sowie in deutscher Sprache auch als Türkisch(es) Dalmatien bezeichnet.