Himmelsrichtung

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Die Himmelsrichtung beschreibt die Richtung von einem Bezugspunkt (z.B. Standort) zu einem anderen Punkt auf der Erdoberfläche. Die vier Haupthimmelsrichtungen (auch Kardinalpunkte) sind die Grundrichtungen Norden, Osten, Süden, Westen. Himmelsrichtungen beziehen sich auf den jeweiligen Horizont und die Lage der Erdachse, die Haupthimmelsrichtungen definieren die Richtung der geografischen Koordinaten, der Längenkreise (Meridiane), die sich in den Punkten Nord- und Südpol treffen und der Breitenkreise, die parallel zur Erdrotation ost-westlich laufen. In bestimmten Kulturen, z. B. indianischen oder buddhistischen, wird dieses Konzept erweitert auf sechs Himmelsrichtungen durch die Aufnahme von Zenit (oben/himmelwärts) und Nadir (unten/erdwärts).

Die vier Haupthimmelsrichtungen[Bearbeiten]

Die vier Himmelsrichtungen werden mit „N“ (Nord), „O“ oder „E“ (Ost, oder englisch East), „S“ (Süd) und „W“ (West) abgekürzt. Sie dienen der Orientierung mit der Sonne (siehe Sonnenlauf), dem Kompass oder der astronomischen Azimutmessung sowie der Angabe von Richtungen auf der Erdoberfläche, von Kursen oder von Windrichtungen. Als Grundrichtungen bilden sie auch den Raster in Landkarten.

Norden
Norden ist, wenn nicht anders verzeichnet, auf abendländischen Land- und Seekarten seit mehreren Jahrhunderten stets oben (manche Landesvermessungen orientierten bis etwa 1920 nach Süden). Diese Festlegung richtet sich nach der Erdrotation; die Erdachse zeigt an ihrem einen Ende nach Norden. Norden oder genauer rechtweisend Nord (rwN), Kartennord oder geografisch Nord ist die Richtung zum geografischen Nordpol. Das Ausrichten einer Karte, eines Planes oder eines Luftbildes im Gelände entsprechend den Himmelsrichtungen bezeichnet man als Einnorden.
In der Navigation werden weitere Nord-Richtungen verwendet, dazu gehören Magnetkompassnord (MgN) oder engl. magnetic north (MN) und missweisend Nord (mwN), die sich am Magnetfeld orientieren, sowie Gitternord (GiN) bzw. grid north (GN) als Bezugsrichtung der in der Geodäsie verwendeten Koordinatensysteme (Gauß-Krüger, UTM, UPS).
Historische Namen sind gr. arktós, Arktus (‚[Großer] Bär‘, das Sternbild, davon Arktis, Arktos ‚letztes Licht‘ war auch eine der römischen Horen), oder Septentrio (‚Sieben Dreschochsen‘ auf die sieben Sterne des Großen Wagens bezogen), der römische Name des Bildes, und Boréas, der ‚Nordwind‘, borealis ‚nördlich‘
Süden
Süden ist die Gegenrichtung zu Norden. Auf der Nordhalbkugel der Erde ist sie die Richtung des höchsten Sonnenstandes zu Mittag. Süden hieß daher früher MeridiesMitte des Tages‘, und in der Mythologie auch Mesembria, Hore des Mittags. Mittelalterliche arabische Weltkarten waren nach Süden ausgerichtet.
Osten
Osten ist die Drehrichtung der Erde um ihre Achse, von uns als Richtung des Sonnenaufgangs wahrgenommen (relativ genau nur zu den Äquinoktien). lat. oriens (vergl. Orient), griech. Anatole oder Anatolia, Göttin des Sonnenaufgangs (eine weitere Hore), germanisch Austri. Mittelalterliche christliche Weltkarten (Mappae Mundi) waren nach Osten in Richtung von Jerusalem und des Standorts des Paradieses ausgerichtet.
Westen
Westen ist die Richtung des Sonnenuntergangs (genau nur zu den Äquinoktien), lat. occidens (vergl. Okzident), griech. Dysis, Göttin des Sonnenuntergangs (ebenfalls eine Hore). Historische japanische Stadtpläne waren nach Westen ausgerichtet.