Hitlers Rede vor dem Industrie-Club Düsseldorf

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Hitlers Rede vor dem Industrie-Club Düsseldorf war eine Rede von Adolf Hitler am 26.01.1932 im Parkhotel Düsseldorf vor Vertretern der deutschen Wirtschaft, in der er wichtige Elemente seines Geschichts- und Menschenbilds und seine Gedanken zum „Wiederaufstieg“ Deutschlands vorstellte.

Vorgeschichte[Bearbeiten]

In den Jahren 1926 und 1927 hatte Hitler bei seiner Ruhrkampagne bereits fünf Reden im Ruhrgebiet vor Wirtschaftsführern gehalten, mit denen er erfolglos versucht hatte, die Ruhr-Industriellen zur Unterstützung der NSDAP zu bewegen. Einzig Fritz Thyssen bekannte sich zum Nationalsozialismus und unterstützte die Partei auch finanziell. Ende 1931 schlug er vor, Hitler in den Industrie-Club einzuladen, was dort erhebliche interne Konflikte auslöste. Die Statuten schlossen eigentlich politische Vorträge aus, doch hatte man im Herbst 1931 den Sozialdemokraten Max Cohen eingeladen. Daraufhin bestand Thyssen darauf, dass auch ein Nationalsozialist eingeladen wurde. Jost Henkel lud daraufhin zunächst Gregor Strasser ein, der in den Kreisen der Bergbauindustrie als gemäßigter Nationalsozialist galt und der deshalb ab Frühjahr 1931 regelmäßig einen Monatsbetrag von 10.000 Reichsmark erhielt. Thyssen berichtete Hitler von der Einladung an Strasser. Der Parteiführer entschied, selbst als Redner aufzutreten.

Hintergrund war das schlechte Image, das die NSDAP bei vielen Managern und Unternehmern hatte. Viele der untergeordneten Parteichargen, von denen nicht wenige den Sozialismus im Parteinamen ernst nahmen, spekulierten offen über Kreditschöpfung, mit der der von den Unternehmern stets begrüßten Deflationspolitik ein Ende gemacht werden sollte. Wenige Wochen vor Hitlers Rede, im November 1931, hatten die Boxheimer Dokumente Furore gemacht, in denen der hessische Nationalsozialist Werner Best im Falle einer gewaltsamen Machtübernahme unter anderem die Abschaffung sämtlicher Privateinkommen angekündigt hatte. Hitler hatte sich zwar intern für den so genannten Wagemann-Plan ausgesprochen, benannt nach dem Direktor des Statistischen Reichsamtes Ernst Wagemann, der ohne Absprache mit der Regierung Brüning die konjunkturschädliche Deflation durch eine moderate Ausweitung der Geldmenge bekämpfen wollte. Zu diesem Zweck schlug er vor, eine zweite Geldsorte einzuführen, die nicht mehr der Deckungspflicht des Golddevisenstandards unterliegen sollte. Nach außen kam es ihm aber auf geldpolitische Seriosität an, weswegen er bereits im Dezember der Auslandspresse ein viel beachtetes Interview gegeben und betont hatte, im Falle einer Machtübernahme die privaten Schuldtitel nicht antasten zu wollen.

Quellen[Bearbeiten]

  • Volker Ackermann: Treffpunkt der Eliten. Die Geschichte des Industrie-Clubs Düsseldorf. Industrie-Club Düsseldorf, Düsseldorf 2006, ISBN 3-7700-1236-4.