Initiative Qualitätsmedizin

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Die Initiative Qualitätsmedizin (IQM) ist ein 2008 gegründeter träger- und länderübergreifender gemeinnütziger Verein, in dem sich derzeit über 500 Krankenhäuser aus Deutschland und der Schweiz für mehr Qualität in der Medizin und Patientensicherheit engagieren.

Gründung[Bearbeiten]

Fünfzehn Krankenhausträger haben sich 2008 zusammengeschlossen und die Initiative Qualitätsmedizin e. V. (IQM) gegründet. Zu den Gründungsinitiatoren gehören die Helios Kliniken GmbH, die Johanniter GmbH Gemeinnützige Gesellschaft für soziale Einrichtungen, die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), die MTG Malteser Trägergesellschaft gGmbH, die SRH Kliniken GmbH, das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden, die Vereinigung Berufsgenossenschaftlicher Kliniken, das Universitätsspital Basel und die Ärztekammer Berlin. Die Charité – Universitätsmedizin Berlin, die Damp Holding AG, die Gesundheit Nordhessen Holding AG, die Klinikum Saarbrücken GmbH, die Klinikum St. Elisabeth Straubing GmbH und die Ludwig-Maximilians-Universität München sind 2009 als weitere Gründungsmitglieder hinzugekommen.

Qualitätsmethodik[Bearbeiten]

Die IQM Methodik basiert auf drei Grundsätzen, zu denen sich die IQM Mitglieder freiwillig verpflichten:

  • Messung medizinischer Ergebnisqualität auf Basis von Routinedaten
  • Transparenz durch Veröffentlichung der Qualitätsergebnisse
  • Verbesserung der medizinischen Behandlungsqualität mit Peer Reviews

Zur Berechnung der Ergebnisqualität nutzt IQM Qualitätsindikatoren aus Routinedaten. Die sogenannten IQI (Inpatient Quality Indicators) werden aus den Abrechnungsdaten der Krankenhäuser (§21 KHEntgG Datensatz in Deutschland und BFS Datensatz der Schweiz) und den darin enthaltenen medizinischen Dokumentationsdaten (ICD‐10, OPS) ermittelt. Damit werden Informationen aus dem Leistungsgeschehen der Krankenhäuser erfasst und im Ergebnis die Versorgungsqualität gemessen. Länderadaptierte Versionen der Inpatient Quality Indicators liegen für Deutschland (G-IQI), die Schweiz (CH-IQI) und Österreich (A-IQI) vor.

Die Veröffentlichung der Ergebnisse erfolgt auf den Webseiten der Mitgliedskliniken auf Deutsch, Englisch und Französisch. Statistisch auffällige Ergebnisse führen dazu, dass in den entsprechenden Krankenhäusern interdisziplinäre und interprofessionelle Peer Reviews durchgeführt werden. Im Rahmen dieser Peer Reviews analysieren nach dem Curriculum der Bundesärztekammer geschulte Ärzte und Pflegekräfte vor Ort in den Kliniken nach festgelegten Kriterien ausgewählte Akten stationär behandelter Patienten auf mögliches Optimierungspotenzial. Im kollegialen Dialog wird dieses Optierungspotential mit den besuchten Kliniken diskutiert und mögliche qualitätssichernde Verbesserungsmaßnahmen formuliert.

Darüber hinaus werden seitens IQM unterschiedliche Pilotprojekte und Kampagnen im Rahmen des Vereinszwecks durchgeführt:

  • Awareness-Kampagne Delir: Die Diagnose Delir, tritt besonders häufig bei älteren und kognitiv beeinträchtigten Patienten bei stationärer Behandlung auf. Häufig wird das Delir jedoch nicht oder erst zu spät erkannt, was schwerwiegende Folgen für die Betroffenen mit sich bringen kann. Vor diesem Hintergrund hat IQM die Delir Awareness-Kampagne gestartet, um Fachexpertise innerhalb des IQM Netzwerkes zu bündeln und Instrumente zur Information, Schulung und möglichem Benchmark bereitzustellen.
  • Patient-Reported Outcome Measures (PROM): Der Einsatz PROM dient in erster Linie der stärkeren Patientenzentrierung in der Qualitätsmessung. Krankenhäuser geben ihren Patienten die Möglichkeit, ein direktes krankheitsbezogenes Feedback zurückzumelden.