Italienische Kolonien

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Die Italienischen Kolonien wurden vom Königreich Italien nach dessen Einigung im Risorgimento im späten 19. und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts erworben. Den durch die Industrialisierung erhöhten Bedarf an Rohstoffen und einem Auswanderungsdruck versuchten die damaligen italienischen Regierungen in Richtung eigener Kolonien zu kanalisieren, erlitten dabei aber immer wieder Rückschläge. Italien orientierte sich dabei vor allem in Richtung Nordafrika und Ostafrika. Nach dem Ersten Weltkrieg fielen Italien kleinere Gebiete im Mittelmeerraum zu, die teilweise von alteingesessenen italienischen Minderheiten bewohnt waren (Italia irredenta). Diese wurden direkt in das Mutterland eingegliedert und hatten nicht den Status von Kolonien, doch die überwiegend nichtitalienische Bevölkerung dieser Gebiete unterlag einer intensiven Italianisierungspolitik.

In Europa[Bearbeiten]

Vor der Vereinigung[Bearbeiten]

Schon im Mittelalter hatten die italienischen Seerepubliken Venedig (ab 1206) und Genua (ab 1261) im Ergebnis des Vierten Kreuzzuges Kolonien in der Ägäis und im Schwarzen Meer erworben. In der Adria ergriff Venedig Besitz von Dalmatien. Während die übrigen Besitzungen Genuas und Venedigs schon bis 1475 wieder verloren gingen (Modon bis 1500 und nochmals 1699 bis 1718 venezianisch), blieb Dalmatien bis 1797 venezianisch und war 1805 bis 1809 dem von Napoléon Bonaparte im Norden der Halbinsel geschaffenen Königreich Italien eingegliedert worden. Nach der Einigung Italiens (1861/1870) erhobene Irredenta-Ansprüche wurden damit begründet.