Ostafrika

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Als Ostafrika werden die östlichen Länder des afrikanischen Kontinents bezeichnet, mit unterschiedlichen geographischen oder politischen Definitionen.

Ostafrika[Bearbeiten]

Allgemein[Bearbeiten]

Ostafrika ist als geografischer Raum kulturell sehr heterogen. An der Küste gibt es eine repräsentativ-homogene Kulturtradition, die von Ostarabien und Indien mitgeprägte Gesellschaftsform der Swahili. Im Küstenhinterland leben auf engem Raum verschiedenste Volksgruppen. Neben den Ostbantu leben dort auch Nachfahren der Kuschiten, Niloten und San, die sogenannten Buschleute. Die Küstengesellschaft der Swahili hat ihre Blütezeit lange hinter sich. Die Sprache Swahili dominiert in der Region um die großen Seen.

Reiseveranstalter beziehen sich bei Ostafrika auf Grund touristischen Interesses oft nur auf die Safari-Gebiete Kenia, Uganda und Tansania.

Geographisch[Bearbeiten]

Geographische umfasst die Region etwa östlich des Nils bzw. östlich des Ostafrikanischen Grabenbruchs. Die eingeschränkte Definition begrenzt Ostafrika auf das Gebiet östlich des Ostafrikanischen Grabenbruchs zwischen Äthiopien und dem Fluss Rovuma, was die Länder Kenia, Tansania, Uganda, Burundi und Ruanda beinhaltet. Tlw. werden Teile Mosambiks, Malawis und des Sudan hinzugezählt.

Politische Gliederung[Bearbeiten]

Folgende 20 Länder werden in der Statistikabteilung der UN unter Ostafrika geführt:

Ostafrikanische Gemeinschaft[Bearbeiten]

Die Ostafrikanische Gemeinschaft ist eine wirtschaftliche Integrationsform der ostafrikanischen Länder Kenia, Uganda, Tansania, Ruanda und Burundi mit dem Ziel einer Wirtschafts- und Zollunion.

Geschichte[Bearbeiten]

Kolonialgeschichte[Bearbeiten]

Die heutigen Staaten Tansania, Ruanda und Burundi sowie ein kleiner Teil Mosambiks (Kionga-Dreieck) bildeten die ehemalige Kolonie Deutsch-Ostafrika. Kenia wurde als Britisch-Ostafrika, Mosambik als Portugiesisch-Ostafrika bezeichnet. Zwischen 1885 und 1890 versuchten deutsche Vertreter eine Hegemonie des Deutschen Reiches herzustellen, die von der Somaliküste über Wituland bis nach Deutsch-Ostafrika reichen sollte. Die Pläne scheiterten jedoch an britischen und italienischen Kolonialbestrebungen. Äthiopien, Eritrea, und Somalia wurden 1936–1941 zu Italienisch-Ostafrika zusammengefasst, wobei Äthiopien lediglich besetzt wurde und längst nicht alle Teile unter italienische Gewalt gebracht wurden.

Die Grenzen vieler Staaten wurden durch die Kolonialmächte willkürlich ohne Beachtung von Kultur- oder Völkergrenzen festgelegt.

1967 gründeten Kenia, Tansania und Uganda die Ostafrikanische Gemeinschaft zur wirtschaftlichen Integration und förderten das in allen drei Ländern verbreitete Swahili als ostafrikanische Verkehrssprache, doch schon 1977 zerbrach diese Gemeinschaft an ihren Gegensätzen und gegenseitigen Einmischungen. Im Juli 2000 wurde die Gemeinschaft offiziell neu gegründet und zählt seit Juli 2007 auch Burundi und Ruanda zu ihren Mitgliedern.