Afrika

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Afrika ist einer der Kontinente der Erde. Seine Fläche von 30,2 Millionen km² entspricht etwa 22 % der gesamten Landfläche des Planeten, er hat eine Bevölkerung von ca. 1,3 Milliarden Menschen. Nach Asien ist er nach Ausdehnung und Bevölkerung der zweitgrößte Erdteil. Afrika ist überwiegend ländlich geprägt und hat eine hohe Geburtenrate, diese sinkt aber durch die Modernisierung. Durch die seit ca. 1950 steigende Urbanisierung wohnen immer mehr Afrikaner in städtischen Gebieten. Einige dieser Städte gehören zu den weltgrößten Ballungsräumen wie Kairo, Kinshasa, Johannesburg, Lagos, Alexandria und Luanda.

Nach der "Out-of-Africa-Theorie" gilt Afrika als "Wiege der Menschheit", dort fand im Zuge der Hominisation die Entwicklung zum anatomisch modernen Menschen Homo sapiens statt. Eine der frühesten Hochkulturen der Menschheit bildete sich im Alten Ägypten. In Afrika entstanden über die Jahrtausende verschiedene "Großreiche" wie das Kaiserreiche Abessinien. Durch den Sklavenhandel mit dem afrikanischen Reichen und die spätere Kolonisation durch die europäischen Staaten entstand seit dem 16. Jahrhundert eine teils Reißbrett-artige Gebietsaufteilung. Durch die Dekolonisation ab Mitte des 20. Jahrhunderts bildeten sich viele neue afrikanische Staaten. Die heterogenen Völker Afrikas hatten traditionell andere Siedlungsgebiete, was zu verschiedenen Konflikten und Kriegen um Territorial-, Rohstoff- und Machtansprüche beiträgt.

Die meisten Länder Afrikas wurden lange Zeit autokratisch regiert, ab dem 20. Jahrhundert setzten sich häufiger demokratische Bewegungen durch. Die Region Afrika schnitt seit Beginn der Demokratiemessung am schlechtesten ab. Hungersnöte, Kindersterblichkeit, Armut und Gesundheitsprobleme wurden durch Bildung und Armut konnten durch medizinische und infrastrukturelle Fortschritte in den letzten Jahren verringert werden. Bis auf wenige Ausnahmen wie Südafrika, Nigeria, Ägypten, Algerien, Angola und Marokko, ist die Bedeutung der afrikanischen Staaten in der Weltwirtschaft nach BIP gering. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts entwickelten sich mehrere afrikanische Länder jedoch zu den weiltweit am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften. Rohstoffe und landwirtschaftlich nutzbare Flächen des Kontinents sind von Bedeutung für die afrikanischen Länder wie auch mit ihnen handelnde Industrie- und Schwellenländer.

Die Geographie und Natur Afrikas sind vielfältig. Es gibt eine große Anzahl von geschützten Nationalparks. Das afrikanische UNESCO-Welterbe ist umfassend.

Etymologie[Bearbeiten]

In der Antike bezeichnete der lateinische Name Africa nur das Gebiet der gleichnamigen römischen Provinz im heutigen Tunesien um Karthago. Ägypten wurde Aegyptus und Nordafrika westlich des Nils wurde in der Antike oft Libya genannt, während Afrika südlich von Aegyptus und Libya als Aithiopia bekannt war. Der römische Senator und Feldherr Scipio Africanus verwendete erstmals den Namen Africa, abgeleitet von lateinischen Wort Afer (Mehrzahl: Afri), was soviel wie "Afrikaner, Punier" bedeutet und seinerseit von einem einheimischen Stamm abgeleitet sein könnte. Andere Deutungen beziehen sich auf den Volksnamen Afer auf das hebräische "afar" (Staub), das griechische aphrike (unkalt) oder das lateinische aprica (sonnig).

Geographie[Bearbeiten]

Afrika ist im Norden vom Mittelmeer, im Westen vom Atlantik, im Osten vom Indischen Ozean und dem Roten Meer umgeben. Die Küstenlänge beträgt 30.490 km, was gemessen an der großen Fläche relativ wenig ist. Die einzige Landverbindung zu anderen Festlandmassen besteht zu Eurasien an der Stelle der Sinai-Halbinsel, die zwischen Afrika und der Arabischen Halbinsel liegt. Europa liegt Afrika an der Straße von Gibraltar und der Straße von Sizilien am nächsten. Der südlichste Punkt Afrikas ist Kap Agulhas auf 34°50' Süd. Der afrikanische Erdteil ist nur wenig gegliedert. Er hat weniger Inseln und Halbinseln als alle anderen Kontinente.

Durch seine Lage beiderseits des Äquators und seine kompakte Form besitzt Afrika die größte zusammenhängende Landmasse der Tropen. 75% der Fläche Afrikas liegen innerhalb der Wendekreise, die die mathematische Tropengrenze bilden. Ein großer Teil Zentral- und Westafrikas ist von tropischem Regenwald bedeckt; das Kongobecken ist nach Amazonien das zweitgrößte Regenwaldgebiet der Erde. Um die Wendekreise sind große Wüsten entstanden, die sich durch Desertifikation ausbreiten; die Sahara im Norden wird nur durch die Flussoase des Nil unterbrochen, im Süden befinden sich die Namib als Nebelwüste und die Kalahari als Trockensavanne. Südlich der Sahara (Sahelzone) und in Ostafrika bis Südafrika hinunter befinden sich riesige Savannengebiete. Im Bereich zweier jährlicher Niederschlagsmaxima breiten sich die Trockenwälder und Feuerökosysteme aus, beispielsweise Mopane, Miombo oder Chipya-Vegetation. Südostafrika ist durch den Einfluss des Monsuns und die großen Täler von Sambesi und Limpopo fruchtbarer.

Der kleinste Staat auf dem Festland, Gambia, ist etwa so groß wie Zypern und der größte, Algerien, ungefähr siebenmal so groß wie Deutschland. Die größte Insel ist Madagaskar, die vor der Südostküste Afrikas im Indischen Ozean liegt.

Gliederung[Bearbeiten]

Die folgende Unterteilung Afrikas in Regionen wird neben anderen von der UN-Statistikbehörde UNSD verwendet:

Gewässer[Bearbeiten]

Stillgewässer[Bearbeiten]

Es gibt zwei grundlegende Typen von Seen. Zum einen die Beckenseen, die sich flach und weit ausstrecken und ihre Größe durch Verdunstung sehr stark verändern. Ein Beispiel dafür ist der Tschadsee. Zum anderen die Grabenseen, die im Ost- und Zentralafrikanischen Graben liegen, sehr tief, lang und schmal sind. Beispiele dafür sind der Malawisee oder der Tanganjikasee.