Rotes Meer

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Das Rote Meer ist ein schmales, 2.240 km langes, in seinem zentralen Suakin-Trog bis 3.040 m tiefes Nebenmeer des Indischen Ozeans zwischen Nordost-Afrika und der Arabischen Halbinsel. Der Rauminhalt des Meeres beträgt ca. 200.000 km³, die Oberfläche 438.000 km² bei einer durchschnittlichen Wassertiefe von 538 m.

Lage, Gliederung und angrenzende Staaten[Bearbeiten]

Zum Roten Meer gehören

Geologie und Ozeanographie[Bearbeiten]

Das Rote Meer markiert eine geologisch hochaktive Spreizungszone mit aufquellendem Magma (analog dem Mittelatlantischen Rücken) und bewirkt dadurch das Auseinanderdriften der Afrikanischen und der Arabischen Platte seit 130 Millionen Jahren. Die Ausbildung einer Senke verdeutlichte sich „erst“ vor 38 Millionen Jahren im Oligozän, setzt sich im Ostafrikanischen Graben fort und bereits vor 13 Mio. Jahren entstand die erste ozeanische Kruste, der Meeresgrund besteht heute bereits komplett aus dieser neugebildeten Kruste. Zurzeit wird das Meer jedes Jahr im Norden um 0,8 cm, im Süden um 1,6 cm breiter. Nach mehrfacher Isolierung vom Indischen Ozean, vorübergehender Verbindung mit dem Mittelmeer und sogar Austrocknung erreichte das Rote Meer seinen jetzigen Zustand erst vor knapp 5000 Jahren.

Zum Indischen Ozean, genauer gesagt zum Golf von Aden, verengt sich das ansonsten bis 360 km breite Meer bei Bab al-Mandab (arab.: „Tor der Tränen“) auf nur noch 29 km und ist mit dem Arabischen Meer verbunden, das ein Teil des Indischen Ozeans ist. Zudem liegt an dieser Enge der Meeresboden nur 130 m unter dem Wasserspiegel. Diese Schwelle behindert den Wasseraustausch enorm, was zur Folge hat, dass das Rote Meer einen ungewöhnlich hohen Salzgehalt von 4,2 %, also 42 g/l, (normal ~ 3,5 %; in der Nordsee bei Sylt 3,0 % bis 3,2 %) und relativ wenige Nährstoffe sowie einen Tidenhub von lediglich einem halben bis einem Meter aufweist. Dadurch kommt es wiederum zu vermindertem Plankton­wachstum, was Taucher wegen der oft ausgezeichneten Sichtweite zu schätzen wissen, auch wegen über 2000 km Korallenriffen. Neben Korallengärten und -wänden ziehen einige berühmte Wracks die Unterwasserfreunde an.

Von gelegentlich auftretenden Wasserzuflüssen durch intermittierende Zuflüsse wie Wadis abgesehen ist es das einzige Meer, in das keine perennierenden Flüsse münden. Dies erklärt zudem die gute Sicht unter Wasser und die hohe Transparenz für UV-Strahlung, da sich im Wasser wenige Schwebstoffe befinden. An der Schwelle bei Bab al-Mandab steigt 16 °C kühles Tiefenwasser aus dem Golf von Aden auf, was eine biologische Barriere für manche Arten darstellt. Dies ist eine Erklärung, warum es im ganzen Roten Meer keine Seeschlangen gibt.