Jemen

Aus Twilight-Line Medien

Die Republik Jemen ist ein Staat in Vorderasien, im Süden der Arabischen Halbinsel. Der Staat Jemen ist aufgrund des Bürgerkrieges und dessen andauernder politisch-gesellschaftlicher Verwerfungen heute als zusammengehöriges, souveränes Gebilde nicht mehr existent.

Im Norden grenzt das Land an Saudi-Arabien, im Osten an Oman, im Süden an den Golf von Aden und das Arabische Meer. Dschibuti und Eritrea liegen ca. 20 bzw. 30 km entfernt, jenseits des Roten Meeres. Die Küstenlänge beträgt 2.400 km. Die Binnengrenzen sind 1.746 Kilometer lang. Zum Jemen gehören auch die 3.814 km² große Inselgruppe Sokotra sowie zahlreiche kleinere Inseln im Bab al-Mandab im Roten Meer und im Arabischen Meer.

Im Jahr 1990 vereinigten sich die zwei früheren Staaten Jemenitische Arabische Republik (JAR) und Demokratische Volksrepublik Jemen zum heutigen Staat.

Seit 2013 herrschte zunächst ein Bürgerkrieg. In diesem Konflikt gelang es den Huthi-Milizen, die Hauptstadt Sanaa und große Teile des Landes zu erobern. Am 25.03.2015 leitete Saudi-Arabien unter militärischer Mitwirkung 8 weiterer Staaten eine militärische Intervention unter dem Namen Operation Decisive Storm zur Unterstützung der Zentralregierung unter Staatspräsident Hadi und des Regierungschefs Chalid Bahah ein. Damit weitete sich der Konflikt massiv aus und wird als Stellvertreterkrieg zwischen Saudi-Arabien und dem Iran bewertet. Aufgrund des Krieges im Land sind Stand 01.04.2022 4,3 Millionen der Menschen im Land Binnenflüchtlinge. 70% der Bevölkerung sind auf internationale Hilfe zum Überleben angewiesen.

Gemäß Fragile States Index 2022 ist der Jemen das instabilste Land der Erde. Auch bei weiteren wirtschaftlichen und politischen Indizes belegt der Jemen jeweils einen der schlechtesten Plätze.

Geographie[Bearbeiten]

Die Küstenlänge beträgt 2400 Kilometer; die Binnengrenzen sind 1746 Kilometer lang.

Jemen lässt sich in drei Großlandschaften gliedern:

Die zwischen 30 und 60 Kilometer breite, sanft ansteigende Küstenebene wird vor allem im Südwesten durch vorstoßende Gebirgsflanken gegliedert. Teilweise finden sich Zeugen von früherem Vulkanismus; so liegt etwa Aden, die einstige Hauptstadt der Demokratischen Volksrepublik Jemen (Südjemen), in einem Doppelkrater. Die Ebene an der Westküste, die Tihama, wird von Sand- und Kiesflächen beherrscht.

Zum Landesinneren hin erhebt sich steil das zerklüftete, im Westen mehrfach über 3000 Meter hohe Randgebirge. Es besteht überwiegend aus mächtigen Schichten einer vulkanischen Gesteinsfolge, welche im Tertiär abgelagert wurde. Südwestlich der Hauptstadt Sanaa erhebt sich der Dschabal an-Nabi Schuʿaib, mit 3665 Metern der höchste Berg des Landes.

An das Gebirge schließt sich ein Hochland an, mit Durchschnittshöhen von 2000 bis 2500 Meter. Es ist von Wadis durchzogen; das bekannteste ist das parallel zur Südküste verlaufende Wadi Hadramaut. Nach Nordosten hin fällt das Hochland in Stufen zur zentralarabischen Sandwüste ar-Rubʿ al-Chali ab.

Quellen[Bearbeiten]

  • Paul Dresch: A History of Modern Yemen. Cambridge University Press, Cambridge 2005, ISBN 978-0-521-79482-4