Aden

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Aden (Adan) ist die viertgrößte Stadt im Jemen mit 568.704 Einwohnern. Von 1967 bis 1990 war sie die Hauptstadt der Demokratischen Volksrepublik Jemen. Am 21.03.2015 wurde Aden von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi zur Interimshauptstadt Jemens erklärt, da die Hauptstadt Sanaa von Huthi-Rebellen besetzt wurde.

Geographie[Bearbeiten]

Aden ist eine Hafenstadt am Golf von Aden. Weniger als 200 km westlich liegt der Bab al-Mandab, die Meerenge, die den Golf von Aden mit dem Roten Meer verbindet. Der älteste Teil der Stadt liegt in einem Vulkankrater und wird daher Kraytar genannt. Der Hafen wird überragt vom 517 m hohen Vulkan Dschebel Schamsan.

Geschichte[Bearbeiten]

Aden war schon im 8. Jahrhundert v. Chr. unter den antiken Reichen Ausan und Saba ein bedeutender Handelshafen. Nach einer Zeit des Niedergangs seit dem 3. Jahrhundert erlebte die Stadt seit dem 12. Jahrhundert unter den Ayyubiden und Rasuliden wieder einen großen wirtschaftlichen Aufschwung, als sie Umschlagplatz für den Handel zwischen Indien und Ägypten zur Zeit der Ayyubiden und Mamluken wurde. Nach Marco Polo sollen in Aden 80.000 Menschen gelebt haben.

Im 16. Jahrhundert begann mit der Verlagerung der Handelswege der Niedergang der Stadt. Am 26.02.1548 gelang es Piri Reis, das vom portugiesischen König Johann III. besetzte Aden für das Osmanische Reich zu erobern. Bis 1838 war die Einwohnerzahl auf 600 gesunken.

Am 16.01.1839 eroberte Großbritannien die auf einer Halbinsel gelegene Stadt, die seinerzeit ein noch unbedeutendes Dorf war. Sie wurde befestigt und zu einem bedeutsamen Kohlen- und Warendepot für Schiffe ausgebaut. Die strategische Bedeutung des Hafens, der mit Einführung der Dampfschifffahrt der einzige Tiefseehafen an der südarabischen Küste war, resultierte aus den Handelsbeziehungen nach Indien (Indienhandel). England unterstellte die Stadt der Regierung in Bombay, 1864 erhielt der örtliche Resident jedoch weitgehende Regierungsbefugnisse.

Seit Eröffnung des Suezkanals im Jahr 1869 stieg die Bedeutung der Stadt, da sich eine wichtige Flottenstation (zentraler britischer Militärstützpunkt) in der Stadt befand, die den Eingang des Roten Meeres hätte blockieren können. Auch als Handelshafen nahm Aden einen großen Aufschwung und war bald der drittgrößte Seehafen seiner Zeit. Am 01.04.1937 wurde die Stadt in den Status einer eigenen Kronkolonie als „Kolonie Aden“ erhoben und aus der britischen Präsidentschaft Bombay in Indien herausgelöst. Zwischen 1963 und 1967 war Aden als „Staat Aden“ Teil der Südarabischen Föderation.

Die einst große jüdische Gemeinde Adens wurde im Zuge des Pogroms von 1947 vertrieben oder evakuiert. Zwar erlangte Aden mit dem Südjemen 1967 die Unabhängigkeit von Großbritannien und wurde auch Hauptstadt des neuen Staates. Doch wurde im gleichen Jahr durch den Sechstagekrieg der Sueskanal blockiert, wodurch der Hafen von Aden für die internationale Seefahrt an Bedeutung verlor. Als der Sueskanal acht Jahre später wieder geöffnet wurde, hatten andere Hafenstädte die Rolle Adens übernommen.