Kairo

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Kairo ist die Hauptstadt Ägyptens und die größte Stadt der arabischen Welt. 969 wurde sie von dem fatimidischen Feldherrn Dschauhar as-Siqillī gegründet.

Die Stadt ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Ägyptens und der Arabischen Welt. Kairo ist Sitz der ägyptischen Regierung, des Parlaments, aller staatlichen und religiösen Zentralbehörden, sowie zahrleicher diplomatischer Vertretungen. Kairo ist der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt Ägyptens und besitzt zahlreiche Universitäten, Hochschulen, Theater, Museen und Baudenkmäler. Die Altstadt ist ein Ensemble islamischer Baukunst und wird seit 1979 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Sie hat den Status eines Gouvernements und wird von einem Gouverneur regiert, der vom Staatspräsidenten ernannt wird.

Kairo ist mit 10 Mio. Einwohnern im Stadtgebiet und die Metropolregion Kairo mit ca. 19,3 Mio. Einwohnern, vor Lagos in Nigeria, die größte Stadt in Afrika. Das administrative Stadtgebiet ist in Bezug auf die Einwohnerzahl, nach Kinshasa und Lagos, das drittgrößte Afrikas. In Ägypten existiert allerdings keine Meldepflicht, weswegen die angegebenen Einwohnerzahlen Hochrechnungen auf Basis der Volkszählungsergebnisse darstellen.

Geographie[Bearbeiten]

Lage[Bearbeiten]

Die Stadt hat eine Fläche von 606 km² und liegt im Nordosten des Landes auf dem rechten Nilufer, im durchschnitt 68 m über dem Meeresspiegel. Kairo umfasst auchdie beiden Inseln Gezira und Roda. Der Stadt gegenüber liegt am westlichen Ufer die Regierung-Gīza, u.a. mit den historischen Anlagen von Gizeh.

Ursprünglich wurde die erste Siedlung zwischen den Gebirgsausläufern Muqattam im Osten dem dem Nil im Westen erreichtet. Die Viertel, die sich zwischen den beiden natürlichen Schranken befinden, bilden den alten Stadtkern. Das Nildelta erstreckt sich nördlich der Stadt bis zum Mittelmeer. Im Südenm liegt das alse Memphis, im Westen die Pyramiden von Gizeh.

Geologie[Bearbeiten]

Kairo liegt im Tal des Nils, des weltweit längsten, jedoch nicht wasserreichsten Stromes, als dessen Quellfluss der im Hochland von Ruanda entspringende Kagera angesehen wird. Der Nillauf folgt einer tektonischen Linie. Die dort befindlichen Plateaus brechen stufenförmig oder mit einheitlichem Steilhang 100 bis 140 m tief ab. Im Tal hat der Nil eine Reihe von Schotterterrassen gebildet und Schwemmland aus schwarzem Schlamm von durchschnittlich 10 m Mächtikeit abgelagert.

Die Breite des Tals beträgt im Süden, im Bereich des nubischen Sandsteins, 2-5 km, im Bereich der tertiären Kalke, von Assuan flussabwärts, 10-15 km. Die Erosion des Flusses hat stellenweise das widerständige Gestein des kristallinen Unterbaus erreicht. Westlich des heutigen sind Reste eines älteren Niltales erhalten, bzw. in der vom Fluss gespeisten Senke des Fayyum. Unerhalb Kairos öffnet sich das Tal und geht in die weiten, von Kanälen durchzogenen Flächen des 23.000 km² großen Nildeltas über.

Stadtgliederung[Bearbeiten]

Innenstadt[Bearbeiten]

Die Innenstadt lässt sich in einen traditionellen und einen modernen Teil einteilen. Das traditionelle Kairo liegt abseits des Nils vor der Zitadelle und dem Berg Muqattam. Es umfasst hauptsächlich das islamische Kairo rund um die Azhar- und andere Moscheen. Des Weiteren sind hier die Wohnviertel nördlich, östlich und südlich des Viertels um die al-Azhar-Moschee zu nennen, so etwa Bāb el-Chalq, Darb el-Ahmar, el-Mūskī oder Sayyida Zeinab.

Im Süden liegt neben den Ausgrabungen von al-Fustat das koptische Viertel oder Alt-Kairo. Eine Besonderheit ist die Stadt der Toten, südöstlich des islamischen Viertels, eine Nekropole, die bewohnt ist und sich heute wie ein normales Stadtviertel gibt.

Das moderne Kairo besteht aus den Geschäftsvierteln, die vom Tīdān et-Tahrīr, dem Mīdān el-Ōperā, dem Ramses StationRamses-Bahnhof und dem Nil eingegrenzt werden. Diese Bereiche sind noch durch kolonialzeitliche Architektur, einen mediterranen Baustil, geprägt. Westlich davon befindet sich das Viertel Zamalek und auf der Insel Gezīra, südwestlich liegen Insel Roda und die Garden City, dort sind viele Botschaften untergebracht.

Vororte[Bearbeiten]

Der bekannteste Vorort ist Heliopolis im Nordosten der Stadt. Im Süden liegt das in der Kolonialzeit geplante Maadi, welches durch zahlreiche Villengrundstücke mit umgebendem Garten geprägt ist und somit zu den teureren Wohngebieten zählt. Südlich schließt sich das zum Gouvernement Kairo zählende Helwan an. Ein weiterer Vorort ist Schubra al-Chaima im Norden.

Weiter außerhalb ist zu unterscheiden zwischen ehemaligen Dörfern und Städten, die sich in die Peripherie Kairos integriert haben, und den auf dem Reißbrett geplanten Satellitenstädten, die sich teilweise direkt an Kairo anschließen, teilweise bis zu 50 Kilometer von der Innenstadt entfernt in der Wüste liegen.

New Cairo[Bearbeiten]

Das seit 2004 laufende Stadtplanungsprojekt New Cairo geht über die übliche Projektierung eines Vorortes weit hinaus. Es ist die Antwort auf die empfundene Enge, den Wohnraummangel, den Lärm und teilweise Unwirtlichkeit der alten Stadtviertel Kairos. Rund 17 bis 28 km östlich der Innenstadt sind auf einer bis vor kurzem hügeligen Wüstenfläche von etwa 120 km² private Investoren eingeladen, die erschlossenen Baufelder zu nutzen.

Erreichbar durch ein radiales Schnellstraßensystem werden bodennivellierte Sektoren von mindestens 240 Feddan (100 Hektar) in einem Guss in Angriff genommen, ihre Vernetzung ist im Masterplan-Raster gewährleistet. Diese moderne Entlastungsstadt soll bei ihrer Fertigstellung nach 2020 einmal 2 bis 2,4 Millionen Menschen aufnehmen. Es ist eine neuzeitlichen Anforderungen entsprechende soziale und freizeitorientierte Infrastruktur geplant, mit gebietsweiser Versorgung durch Einkaufszentren, mit öffentlichen Grünflächen sowie vereinsbetriebenen Sportzentren, gekennzeichnet durch eine überdurchschnittliche Qualität der Appartements, Eigenheime und Villen. Die ersten Abschnitte sind Anfang 2011 fertig: eine Campushochschule, mehrere Siedlungen bzw. Teilsiedlungen und teilweise private Schulen verschiedener europäischer Länder. Auffallend ist das rasante Tempo der Entwicklung, die Teilabschnitte wachsen in für europäische Verhältnisse unvorstellbar kurzen Zeiträumen. New Cairo dürfte vom Miet- bzw. Kaufpreisniveau her überwiegend eine Urbanisation für den neuen Mittelstand und für ausländische Fachkräfte werden.

Klima[Bearbeiten]

Kairo befindet sich in der subtropischen Klimazone. In der Region herrscht ein warmes und trockenes Wüstenklima. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 21,7 Grad Celsius, die jährliche Niederschlagsmenge 24,7 Millimeter im Mittel. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 28 Grad Celsius, der kälteste der Januar mit 13,9 Grad Celsius im Mittel. Etwas Niederschlag fällt nur zwischen November und März mit durchschnittlich 3,8 bis 5,9 Millimeter.

Im Sommer, von Mai bis September, wird es sehr heiß, wobei es zu Sandstürmen aus dem Süden des Landes kommen kann. Die Temperaturen erreichen Tageshöchstwerte bis zu 35 Grad Celsius bei einer täglichen Sonnenscheindauer von bis zu 13 Stunden im Mittel. Nachts fallen die Temperaturen nicht unter 20 Grad Celsius. In der Zeit von Oktober bis April betragen die Tageshöchstwerte 20 bis 28 Grad Celsius im Mittel bei einer täglichen Sonnenscheindauer von neun bis elf Stunden. Im Winter, von Dezember bis Februar, fallen die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen teilweise unter 20 Grad Celsius und die nächtlichen Tiefstwerte unter zehn Grad Celsius im Mittel.