Jacques Marquette

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Jacques Marquette (* 10.06.1637 in Laon (Frankreich); † 18.05.1675 nahe dem heutigen Ludington, Irokesen-Gebiet, heute Michigan, USA; auch als Pere Marquette oder Father Marquette bekannt) war ein französischer Jesuit und Entdecker.

Am 20. Mai 1937 ehrte die kanadische Regierung, vertreten durch den für das Historic Sites and Monuments Board of Canada zuständigen Minister, Marquette für sein Wirken und erklärte ihn zu einer „Person von nationaler historischer Bedeutung“.

Frühe Jahre[Bearbeiten]

Im Alter von 17 Jahren trat er als Novize in den Jesuitenorden ein, wo er Universitätsstudien absolvierte und 1666 der Jesuitenmission in der französischen Kolonie Neufrankreich, später „Kanada“, zugeteilt wurde. Nach seiner Ankunft unternahm er zunächst Reisen in das Landesinnere, um Indianersprachen zu erlernen.

1668 verließ er Québec endgültig, um sich in der Mission Sault Sainte Marie im Gebiet der Ottawa-Indianer niederzulassen und dort Missionsarbeit zu leisten. Da die Mission an einem günstigen Punkt zwischen dem Huronsee und dem Oberen See lag, kamen dorthin viele durchreisende Indianer, die Marquette von einem Fluss namens „Missispi“ erzählten. Im Herbst 1669 gründete Marquette am westlichen Ende des Oberen Sees die Mission „Pointe du Saint-Esprit“, von der aus er die Ottawa-Indianer und die Wyandot erreichen wollte. Hier lernte Marquette auch Indianer des Illinois-Stammes kennen, die mit einem Teil des „Missispi“ vertraut waren. Zur Vorbereitung einer Reise dorthin begann er, ihre Sprache zu lernen. Wahrscheinlich im Sommer 1671 traf Marquette in Sault Sainte-Marie mit dem Pelzhändler Louis Joliet zusammen. Dieser war dort am 4. Juni anwesend, als Simon Daumont de Saint-Lusson offiziell für die französische Krone von den westlichen Territorien Besitz ergriff, während Marquette am selben Ort am 2. Juli zum Priester geweiht wurde. In der Folge betrieben sie die Erforschung des Mississippi River als gemeinsames Vorhaben, das durch einen Krieg unter den Indianern verzögert wurde. Während Joliet nach Québec zurückkehrte, ließ sich Marquette auf der Insel Manitoulin im Lake Huron nieder und gründete dort im Juli 1671 (beim heutigen St. Ignace) die Mission „Saint-Ignace“.

Quellen[Bearbeiten]