James Clark Ross

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Sir James Clark Ross (* 15.04.1800 in London; † 03.04.1862 bei Aylesbury) war ein britischer Entdecker und Seefahrer. Bei der nach ihm benannten Expedition in die Arktis fand er den Magnetischen Südpol und erforschte das Rossmeer.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

Als Sohn eines wohlhabenden Geschäftsmannes geboren, meldete er sich bereits im Alter von 12 Jahren freiwillig zum Dienst in der Royal Navy, wohl beeinflusst von der Teilnahme seines Onkels John Ross, der zu diesem Zeitpunkt als junger Marineoffizier an den Napoleonischen Kriegen teilnahm. Unter dem förderlichen Einfluss seines Onkels wurde er bald als Midshipman und Maat eingesetzt, und als dieser schließlich 1818 das Kommando über eine Expedition zur Suche nach der Nordwestpassage und Erkundung der arktischen See erteilt bekam, nahm James als Midshipman daran teil. Auch nachdem deren Erfolg wegen einer Fehleinschätzung seines Onkels – er hielt den Lancastersund für eine Bucht – stark eingeschränkt geblieben war, nahm James 1819–1825 an mehreren weiteren Polarexpeditionen unter der Führung von dessen zweitem Offizier William Edward Parry teil. Dabei konnte er sich durch Tüchtigkeit und besonders durch selbstständige Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen und Schlittenerkundungen einen Namen machen und wichtige Erkenntnisse zum Forschen und Überleben in den Polarregionen gewinnen. Er wurde für seine Leistungen zum Lieutenant befördert und lernte dort auch seinen langjährigen Freund und Vertrauten Francis Crozier kennen.

Nach dem Sommer 1826, den er zum ersten Mal seit sieben Jahren südlich des nördlichen Polarkreises verbracht hatte, nahm er 1827 an einer weiteren erfolglosen Expedition unter Parry teil, die sich stark auf die damals populäre Theorie vom eisfreien Nordpolarmeer stützte und das Ziel hatte, mit auf Schlitten übers Eis gezogenen Booten von Spitzbergen aus zum geographischen Nordpol zu gelangen. Die Expedition erreichte übers Eis eine Position nördlich des 82. Breitengrades, was einen etwa fünfzig Jahre lang bestehenden Rekord darstellte, musste sich dann aber wegen des ständig nach Süden abdriftenden Eises und angesichts des Ausbleibens des erwarteten schiffbaren Ozeans geschlagen geben. Ross wurde bei seiner Rückkehr zum Commander befördert.

1829 begleitete er seinen Onkel John Ross auf dessen zweiter, diesmal eigenfinanzierter Fahrt zum Nordpol, während der er am 1. Juni 1831 den damals auf der Boothia-Halbinsel liegenden nördlichen Magnetpol fand. Die Expedition saß vier Jahre lang vom Eis eingeschlossen fest, und Ross gewann weitere wertvolle Erkenntnisse zum Überleben in diesen Breitengraden, insbesondere über die Ernährung der Inuit. Nach seiner Rückkehr 1834 wurde er zum Post-Captain ernannt.

Als im Jahre 1835 besorgniserregende Berichte über eine Anzahl vom Eis in der Davisstraße eingeschlossener Walfangboote bei der Admiralität eintrafen, wurde Ross mit der Organisation der Rettungsexpedition betraut, die im Frühjahr 1836 in See stach. Die Walfänger konnten gerettet werden; dies jedoch war nicht John Ross’ Verdienst, denn bei dessen Ankunft in der Davisstraße hatten sich die Walfänger bereits selbst befreit.

Quellen[Bearbeiten]

  • Ross, Sir James Clark. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 23: Refectory – Sainte-Beuve. London 1911, S. 740