Kielstau

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Die Kielstau (auch Kielsau, dänisch: Kilså; bedeutet „Quellau“, Kilde = altdän. Quelle) ist ein kleiner Fluss in den Gemeinden Sörup, Ausacker, Freienwill und Großsolt im Kreis Schleswig-Flensburg in der Mitte der Halbinsel Angeln in Schleswig-Holstein. Die Kielstau entspringt am Ende eines Rohrsystems am Ende der Sackgasse Tannenlück des Ortsteils Schwensby in der Gemeinde Sörup. Sie mündet nach 17,2 km nördlich von Großsolt in die Bondenau. Sie ist damit das zweitlängste Fließgewässer in Angeln nach der Bondenau. Auf ihrem Weg von Ost nach West durchfließt sie den Winderatter See.

Im Digitalem Gewässerkundlichem Flächenverzeichnis (DGFV) des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (LLUR) hat die Kielstau die Gewässernummer 81 im Bearbeitungsgebiet Treene mit der Nummer 6. Sie durchläuft 18 Einzugsgebiete. Alle Einzugsgebiete zusammen genommen ergeben für die Kielstau eine Größe von 48 km²

Verlauf[Bearbeiten]

Das Quellgebiet der Kielstau liegt an der Wasserscheide von Nord- und Ostsee. Sie fließt zunächst 664 m weit in einer Rohrleitung mit ⌀ 0,30 m. In einem Grünlandgebiet kommt sie an die Oberfläche und fließt in einem ausgebautem Bett 837 m weit Richtung Westen, um dann wiederum in einer Rohrleitung bis zum Hardesbyhof in einem Drainagesystem einer großen Ackerfläche zu fließen. Unmittelbar hinter dem Hardesbyhof beginnt ein großes Sumpfgebiet, das sich bis zum Winderatter See hinzieht. Dort fließt die Kielstau wieder in einem ausgebautem Bett Richtung Westen, unterquert in einem Rohr mit ⌀ 1 m die Eisenbahnlinie Flensburg – Kiel und mündet kurz dahinter in den Winderatter See. Nach der Unterquerung des Bahndamms beginnt das FFH-Gebiet Treene Winderatter See bis Friedrichstadt und Bollingstedter Au und das Landschaftsschutzgebiet Winderatter See. Nach dem Verlassen des Winderatter Sees fließt die Kielstau bis kurz vor Ausacker durch ein Sumpfgebiet. Dieses war bis zum Jahre 1845 größtenteils noch von Wasser bedeckt. Der See wurde bis dahin am östlichen Ortsrand von Ausacker für den Betrieb einer Wassermühle bis zu 2 m höher aufgestaut. Die Königssteine mit den Initialen des dänischen Königs Christian VIII. im Umfeld des Sees zeigen die Höhe des Seeufers bis 1845. Das Siedlungsgebiet der Gemeinde Ausacker wird anschließend von der Kielstau durchflossen.

Nach der Durchführung der Kielstau unter die Kreisstraße K 90 bildet sie bis kurz vor Kleinsolt zunächst die Gemeindegrenze zwischen Ausacker und Hürup und später zwischen Freienwill und Hürup. Sie fließt durch den Ort Kleinsolt und quert in Schmiedekrug die Eckernförder Landstraße L 23. Ab hier verbleibt sie im Naturschutzgebiet Obere Treenelandschaft. Nach einem Schwenk nach Süden verläuft die Kielstau parallel zur L 23 als Grenze zwischen Freienwill und Großsolt. Nach den letzten 190 Metern mündet die Kielstau in Großsolt in die Bondenau.

Noch in den Messtischblättern des Jahres 1953 fließen die Kielstau und die Bondenau getrennt in den Treßsee. Deshalb war es damals noch strittig, welcher Fluss der Quellfluss der Treene sei. Mit der Errichtung der Pegel an Kielstau und Bondenau ist diese Frage geklärt. Die Bondenau ist länger, hat das größere Einzugsgebiet und hat mit einem langjährigen mittleren Abfluss von 0,82 m³/s am Pegel Mühlenbrück gegenüber 0,45 m³/s der Kielstau am Pegel Soltfeld einen höheren Abfluss.