Kosmochemie

Aus Twilight-Line Medien

Die Kosmochemie – auch Astrochemie genannt – befasst sich mit der Entstehung und Verteilung der chemischen Elemente und Verbindungen im Universum. Die chemischen Elemente entstehen im Inneren von Sternen (Nukleosynthese), chemische Verbindungen hingegen in kosmischen Gas- und Staubwolken, auf Planemos, Monden, Kometen, Asteroiden und ähnlichen, kälteren Objekten.

Die Kosmochemie ist ein moderner, bedeutender Zweig der Physik und Chemie und stark verknüpft mit der Astrophysik, speziell der Physik der Sterne und Supernovae. Sie spielt auch eine große Rolle in der Planetologie und beim Versuch, die Entstehung und chemische Entwicklung unseres Sonnensystems und anderer Planemos zu verstehen (bis hin zur Entstehung des Lebens – vgl. unter chemische Evolution).

Da Sterne sowie nahezu alle anderen Himmelskörper jedoch in für uns unerreichbarer Entfernung liegen, ist man bezüglich der chemischen Analyse auf bestimmte Methoden eingeschränkt, vornehmlich instrumentelle Methoden der Spektroskopie und (Spektral-)Analytik, bei der die von den Objekten bei uns eintreffende Strahlung (Ultraviolett, sichtbares Licht, Infrarot) ausgewertet wird.

Speziell befasst sich die Kosmochemie nicht mit der Nukleosynthese, sondern mit der Element- und Isotopenverteilung in unserem Sonnensystem: Ein großer Beitrag hierzu kommt von der Meteoritenforschung, da Meteoriten noch die ursprüngliche chemische Zusammensetzung aus den Anfängen der Entstehung unseres Sonnensystems aufweisen. Aber auch aus der (unbemannten) Raumfahrt sind einige wenige Proben außerirdischen Materials vom Mond, von Kometenstaub, Sonnenwind und – so hofft man – in einigen Jahren und Jahrzehnten auch Proben von anderen Planeten, Monden und Asteroiden zugänglich.

Die Kosmochemie wurde in den 1950er Jahren von Friedrich-Adolf Paneth begründet.

Quellen[Bearbeiten]

  • E. M. Burbidge, G. R. Burbidge, W. A. Fowler, F. Hoyle: Synthesis of the Elements in Stars. In: Rev. Mod. Phys. 29. 1957, S. 547