Kreis (China)

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Kreise (Xiàn) sind in China Verwaltungseinheiten auf unterer Ebene, der Kreisebene, vergleichbar mit einem Landkreis oder County in anderen Staaten. Gegenwärtig gibt es 1442 Kreise in der Volksrepublik China. In der Provinz Taiwan bzw. Republik China gibt es 14 Landkreise und fünf Stadtkreise bzw. kreisfreie Städte. Hauptorte und damit Sitz der Kreisverwaltungen sind in der Regel Großgemeinden (in seltenen Fällen Gemeinden), die häufig bereits stark urbanen Charakter haben.

Geschichte[Bearbeiten]

Kreise gehören zu den ältesten Verwaltungseinheiten Chinas; wie die Gemeinden gibt es sie bereits seit der Westlichen Zhou-Dynastie (1045–770 v. Chr.). Mit der Reichseinigung 221 v. Chr. wurden jeweils mehrere Kreise einer sogenannten „Kommandantur“ (jùn) unterstellt. Damals gab es etwa 1000 Kreise in insgesamt 36 Kommandanturen. Ab der Sui-Dynastie (581–618) waren die Kreise dann den Präfekturen (zhōu) unterstellt, aber im Prinzip wurde dieses System bis zum Ende der Kaiserzeit beibehalten. Erst 1912, mit der Gründung der Republik China, wurden die Kreise direkt den Provinzen unterstellt; die Präfekturen, heute im Deutschen „Bezirk“ genannt, unterstanden, mit unterschiedlichen Zuständigkeiten beim Straßenbau etc., ebenfalls der Provinzregierung.

Quellen[Bearbeiten]

  • Sebastian Heilmann: Politisches System, 3. Volksrepublik. In: Stefan Friedrich, Hans-Wilm Schütte, Brunhild Staiger (Hrsg.) Das große China-Lexikon. Geschichte, Geographie, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft, Kultur. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-14988-2, S. 575–578.