Kult

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Kult oder Kultus (von lateinisch cultus) umfasst die Gesamtheit religiöser Handlungen. Das abgeleitete Adjektiv kultisch unterscheidet sich vom umgangssprachlichen kultig, dem Adjektiv von Kultstatus. Obwohl Kult als Bezeichnung für religiöse oder spirituelle Praxis benutzt wird, ist die Bedeutung in der Alltagssprache weiter gefasst und schließt auch andere Arten von ritualisierten Handlungen ein. Kulte finden meist an einer Kultstätte oder mit Bezug auf einen besonderen Ort statt. Kultstätten sind Bauwerke oder Plätze, die in ihrer Gestaltung durch die entsprechende Kultur geprägt sind, als Anlage klar erkennbar und häufig auch durch ihre topographische Lage hervorgehoben sind.

Kulthandlungen[Bearbeiten]

Mit dem Kult betritt der Mensch eine Sphäre, die sich vom Alltagslaben deutlich abhebt. Die Menschen versammeln sich zu kultischen Handlungen od. Kulthandlungen, um mit einer konkreten oder abstrakten überirdischen Wesenheit in Verbindung zu treten. Ziel ist es, sie gewogen zu stimmen oder zu einer bestimmten Handlung zu motivieren. Die Ausübung verlangt eine angemessene Vorbereitung und Beschaffenheit, ist an bestimmte Orte gebunden auf auf bestimmte Zeiten beschränkt. Meist folgen Kulthandlungen einem tradierten und ritualisiertem Ablauf, einem Ritus.

Oft beinhalten Kulthandlungen die Verehrung von Objekten. Hier einige Beispiele:

Inhalte von Kulten[Bearbeiten]

Kult kann bestehen aus Ritualen, Opfern, Gebeten, Mahlzeiten, Rezitation oder Inszenierung von Mythen, sakraler Musik und kultischem Tanz.

Ebenfalls zum Kult gehört die Pflege der weltlichen Symbole des Kultobjekts: seines Ortes (Sakralbau, Altar), seines Bildes (Ikone) sowie die Einhaltung geheiligter Zeiten in Form von Festen und Fasten. Meistens sind besondere Personen mit der Rolle der Traditionspflege betraut.

Neben mehr oder weniger ritualisierten und teilweise starr vorgegebenen Handlungen kann zum Kult eine gewisse Spontaneität, Ekstase, Besessenheit, Erneuerung und Erweckung gehören.

Religiöse Funktion von Kulten[Bearbeiten]

Ziel des Kultes ist ursprünglich Kraftmehrung sowohl des Kultobjektes als auch seiner Verehrer. Wird das Vorhandensein eines göttlichen Willens vorausgesetzt, so ist der Kult seitens des Menschen ein Mittel, auf diesen Willen einzuwirken, um drohendes Unheil abzuwehren, Vergehen zu beseitigen, sich Segnungen zuzuwenden und darüber hinaus die innere Verbindung mit der Gottheit zu pflegen. Zwar stellt der Kult grundsätzlich das konservative Element in der Religion dar, doch wird er auch Gegenstand von Bemühungen um eine tiefer verstandene und mehr geistig durchdrungene Frömmigkeit.