Kunstwort

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Als Kunstwort bezeichnet man ein Wort, das nicht mit den üblichen Mitteln der Wortbildung einer Sprache gebildet und auch nicht aus einer anderen Sprache entlehnt wurde, z. B. Produktnamen wie Lantra, Lexus und Mondeo. Es bildet eine neue Wurzel und ist häufig lautsymbolisch. Neugebildete Kunstwörter gelten eine Zeitlang als Neologismen.

In Reimen und Versen begegnet man häufig Kunstwörtern, die durch Assonanz oder Alliteration wirken.

Probleme der Abgrenzung[Bearbeiten]

Kunstwörter sind von Kontaminationen (Kofferwörtern), Abkürzungen/Kurzwörtern, Derivaten und Kompositionen zu unterscheiden. Die Abgrenzung davon ist aber nicht immer einfach. Beispielsweise werden Biosil und Biopren (Zahnfüllmittel) zu den Kunstwörtern gezählt; zwar ist bio an ein vorhandenes Wort angelehnt, sil und pren tragen jedoch keine Bedeutung. Biotuss (Hustensaft), von biologisch und tussis (lat. Husten), kann hingegen als Kontamination gesehen werden. Weitere Beispiele ergeben sich durch Endungen, die wie Suffixe aussehen, aber keine stabile Bedeutung tragen und damit keine Morpheme sind, was nicht zu Derivation, sondern zu Kunstwortbildung führt, vgl. Aspirin, Birkin, Gustin.

Kunstwort und Neologismus

Nicht alle Kunstwörter sind Neologismen. Ein lexikalisches Zeichen wird nur eine Zeitlang als Neologismus betrachtet. Mit zunehmender Verbreitung und Dauer des Gebrauchs werden sie zu etablierten Teilen des allgemeinsprachlichen Wortschatzes.

Quellen[Bearbeiten]

  • Grundzüge der Morphologie des Deutschen. Elsen, Hilke 2014. 2. Auflage. Berlin/Boston, ISBN 978-3110358933.