Lipan

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Die Lipan oder Lipan Apache sind eine Stammesgruppe der Apachen im Südwesten der Vereinigten Staaten und (vormals) im Nordosten von Mexiko, die einst vom 16. bis Mitte des 18. Jahrhunderts die High Plains sowie die Südlichen Plains dominierten, und zählen kulturell – zusammen mit den Mescalero, Chiricahua, Jicarilla und Kiowa Apache (Plains Apache) – zu den Östlichen Apache (engl. Eastern Apache).

Ihre Sprache, das Lipan, gehört – zusammen mit Jicarilla Apache (Abáachi oder Abáachi mizaa) sowie dem Plains Apache (Kiowa Apache) – zum östlichen Zweig der südathapaskischen Apache-Sprachen der athapaskischen Sprache aus der Na-Dené-Sprachfamilie.

Die Lipan nannten sich selbst Tindi, Ndé oder Indeh, was wörtlich einfach „Volk“ bedeutet; zudem bezeichneten sie sich auch als Hleh-pai Ndé oder Lépai-Ndé („Das Hellgraue Volk“, sprich: hleh-pandeh oder klih-pandeh), von den Spaniern als einziges Wort als hlepan oder klihpan ausgesprochen, woraus später dann die historische Stammesbezeichnung als Lipan für diese Apache-Gruppe entstand.

Stammesgebiet[Bearbeiten]

Sie lebten ursprünglich in den südlichen High Plains (Südwesten von Nebraska, Westen von Kansas und Oklahoma, Osten von New Mexico, dem Texas Panhandle sowie dem Llano Estacado). Später wichen sie unter dem Druck der in die östliche Apacheria eindringenden Comanche und Ute und deren Norteños-Verbündeten (Wichita, Tonkawa, Caddo, Hasinai, Tawakoni, Waco) nach Süden und Südwesten in die Berge und später Randgebiete der Great Plains aus. Zwischen 1720 und 1750 hatten sie sich südlich des Colorado River in Zentral-Texas zurückgezogen, drangen nun ins Edwards Plateau im Süden sowie im Südosten bis nach San Antonio, Texas, vor. Nach 1750 mussten sie auch größtenteils das Edwards Plateau verlassen und drangen nun südwärts zum Texas Coastal Bend der texanischen Küste des Golf von Mexiko vor. Ab 1751 zog zudem ein großer Teil der texanischen Lipan über den Rio Grande südwärts zu bereits im Norden Mexikos lebenden Stammesverwandten und dehnten ihr Stammesgebiet entlang des Río Conchos südwärts bis zum Nazas River in Chihuahua und Coahuila aus, die Mapimi-Wüste eingeschlossen. Ihr Stammesgebiet in Zentral- und Süd-Texas, das reich an Wild war, nannten sie wegen des Reichtums an Pferde- und Viehbestand der Haziendas und Ranchos der Spanier und der Siedlungen der Indianer Ki-aah-hii (‘Many Horses’). Ihre zwischen 1750 und 1770 neu gewonnenen Gebiete in den Halbwüsten, Hochebenen und Bergen in Coahuila, Nuevo León und Tamaulipas (von Ta ma ho`lipam – ‘da, wo Lipan beten’) nannten sie Naa-ci-ká (‘Circular House’).

Quellen[Bearbeiten]

  • Averam Burton Bender: A Study of Mescalero Apache Indians, 1846–1890