Madonna della Corona (Veneto)

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Madonna della Corona ist ein Wallfahrtsort in der italienischen Gemeinde Ferrara di Monte Baldo in der Provinz Verona in Venetien.

Lage[Bearbeiten]

Die Kirche liegt unterhalb einer senkrechten, teils überhängenden Felswand auf 773 m über dem Meeresspiegel, hoch über dem Tal Vallagarina das vom Etsch durchflossen wird. Sie ist von Spiazzi aus erreichbar, Spiazzi ist eie Fraktion der Gemeinde Caprino Vernonese an der Ostseite des Monte Baldo. Auch führt ein Wanderweg von Brentino Belluno im Vallagarina zum Wallfahrtsort, auf dem Weg sind ca. 600 Höhenmeter zu bewältigen.

Name[Bearbeiten]

Der Zusatz „della Corona“ im Namen der Wallfahrtskirche und des Wallfahrtsortes stammt wohl nicht von der „Krone“ (it. „Corona“) in dortigen Mariendarstellungen, sondern wahrscheinlich von dem alten Begriff „Corona“ für „Felsen“ oder für die „Steinwand“, an der die Kirche steht.

Geschichte[Bearbeiten]

Seit Ende des 12. Jahrhunderts gab es dort eine Eremitage, deren Bewohner mit dem Kloster des Heiligen Zeno aus Verona verbunden waren, das Kloster soll der Vorläufer der Kirche sein. Im 15. Jahrhundert wurde die erste Kirchen in den Fels gebaut. Ab 1437 sind die kleine Kirche und die Einsiedelei an die „Commenda der Jerusalemer Ritter“ gebunden. Diese Beziehung blieb bestehen, bis 1810 unter Napoleon Bonaparte der gesamte Ordensbesitz des Malteserordens eingezogen wurde.

Von 1974 - 1978 wurde die Wallfahrtskriche und die umliegenden Gebäude umfangreich restauriert.

Bischof Giuseppe Carraro weihte 1978 die gewissermaßen neu aufgebaute Kirche und den Altar. 1982 wurde der Kirche der Titel "Basilica minor" zugesprochen. Papst Johannes Paul II. besuchte am 17.04.1988 den Wallfahrtsort.

Besonderheiten[Bearbeiten]

Lage und Architektur sind die Besonderheiten der Kirche. Teils wurde sie direkt in den Felsen hineingebaut, die Westwand und Teile der Nordwand bestehen weitgehend aus naturbelassenem Felsgestein.

Bis zum Jahr 1922 war die Kirche nur über den Fußweg von Brentino Belluno aus oder durch Abseilen mit einem Lastenkorb zu erreichen. Der Lastenkorbtransport wurde schon im 16. Jahrhundert konstruiert.

In unmittelbarer Nähe der Kirche befindet sich eine sogenannte „Scala Santa“ („Heilige Treppe“), die ebenfalls direkt in den Fels gehauen wurde. Die Treppe ist eine Reproduktion der angebl. aus dem Palast des Pontius Pilatus stammenden Treppe in Rom nahe der Basilika San Giovanni in Laterano. Lt. Mythologie soll Jesus sie an dem Tag, an dem er gegeißelt, mit Dornen gekrönt und zum Tode am Kreuz verurteilt wurde, mehrmals auf- und abgestiegen sein und sie so mit seinem Blut befleckt haben.

An der rechten Wand der Kirche sind 167 Votivtafeln angebracht. Sie haben verschiedene Größen, die älteste geht auf das Jahr 1547 zurück. Sie schildert die wundersame Rettung einer Frau, die in Verona in der Etsch zu ertrinken drohte. In historischer Hinsicht ist das interessanteste „Ex voto“ ein Gemälde, das die Gemeinde Bardolino 1665 als Dank für erbetenen Regen stiftete. Die wertvollste Votivgabe dürfte ein 1724 von dem Veroneser Maler Antonio Balestra (1666–1740) gemaltes Ölbild sein, das Christus an der Geißelsäule darstellt.

Im Zuge der Umbauarbeiten zwischen 1974 und 1978 wurd ein Kreuzweg mit 15 Stationen und lebensgroßen Bronzefiguren angelegt.

Marienverehrung[Bearbeiten]

In der Kirche steht eine Pietà, eine Marienfigur mit dem Leichnam Jesu auf den Knien, die die Kirche zum Wallfahrtsort machte.

Legende[Bearbeiten]

Eine Überlieferung datiert die Entstehung des Wallfahrtsorts, der ursprünglich „Santa Maria di Montebaldo“ hieß, auf das Jahr 1522. In diesem Jahr soll die Statue von der Insel Rhodos nach der dortigen muslimischen Invasion durch Süleyman I. „auf wundersame Weise“ zum jetzigen Ort gelangt sein. Allerdings wird dieses Datum durch ein Gemälde der Madonna mit Kind in der heutigen Kirche widerlegt, das aus dem 14. Jahrhundert stammt. Es ist das erste verehrte Bild in der ursprünglichen Kirche.

Die Statue[Bearbeiten]

Die Pietà ist 70 cm, 56 cm breit und 25 cm tief. Sie besteht aus farbig gefasstem Stein, der aus der Gegend stammt. Die Skulptur steht auf einem Sockel mit der lateinischen Inschrift „HOC OPUS FECIT FIERI LODOVICUS D CASTROBARCO D 1432“, was als Beweis dafür angesehen wird, dass die Statue von Lodovico Castelbarco aus dem Hause der Castelbarco in Auftrag gegeben und 1432 der Kirche geschenkt wurde.