Molasse

Aus Twilight-Line Medien

Molasse ist die Bezeichnung für Sedimente und Sedimentgesteine, die bei der Abtragung eines Faltengebirges (→ Orogen) ab der letzten Phase seiner Bildung (Hebungsphase) bis zu seiner weitgehenden Einebnung zu einem Gebirgsrumpf entstehen. Molasse wird unterschieden von Flysch, der faktisch ausschließlich während der Gebirgsbildung zur Ablagerung kommt.

Wortherkunft und Begriffsentwicklung[Bearbeiten]

Der Begriff Molasse wurde 1779 von Horace-Bénédict de Saussure in die wissenschaftliche Literatur eingeführt. Der Begriff leitet sich womöglich von dem gleichlautenden französisch-schweizerischen Wort für sehr weich ab (dieses wurde bereits im 14. Jahrhundert verwendet und geht seinerseits auf lat. mollis weich, mild zurück). Der Begriff wurde dann 1789 von Gregor de Razumowski auf feinkörnige weiche Sandsteine im Vorland der Alpen angewandt, die an der freien Luft bei der Trocknung rasch aushärten. In der Westschweiz wurden auch Sandsteine als Molasse bezeichnet, aus denen man Mühlsteine (lateinisch: mola) herstellen konnte.

Später wurde der Name auf gleichartige Gesteine im gesamten nördlichen Vorland der Alpen ausgedehnt. Heute wird der Begriff weltweit für Sedimente verwendet, die sich überwiegend im Vorland des sich im Zuge seiner Gebirgsbildung (Orogenese) hebenden Gebirges (Orogen) ablagern und aus dem Erosionsmaterial des sich hebenden Gebirgskörpers herstammen.