Muttersprache

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Als Muttersprache bezeichnet man eine vom Sprecher in der frühen Kindheit ohne formalen Unterricht erlernte Sprache. Das Wort wurde vermutlich nach dem Vorbild des lat. lingua materna (dt. wörtlich: „Sprache mütterlicherseits“) geprägt.

Eine Sprache wird in der Regel durch eine enge Bezugsperson wie die Mutter vermittelt (daher „Muttersprache“). Verbunden mit dem Begriff ist außerdem eine allgemeine Vorstellung, dass die Muttersprache die Sprache ist, die ein sich verbal ausdrückendes Individuum (Muttersprachler) am besten beherrscht.

Definitionen[Bearbeiten]

Der Ausdruck „Muttersprache“ wird in der Umgangssprache verwendet, findet sich aber auch im amtlichen Gebrauch und in Fachbüchern. Er wird dabei fast immer in dem übertragenen Sinne benutzt, dass diese Sprache zuhause gesprochen wurde und nicht in der Schule erlernt ist. Das genaue Verständnis kann sich aber unterscheiden.

Der Duden definiert Muttersprache als „Sprache, die ein Mensch als Kind (von den Eltern) erlernt [und primär im Sprachgebrauch] hat.“

Der US-amerikanischen Linguistin Suzanne Romaine zufolge suggeriert der Ausdruck, dass es sich bei der Muttersprache um die Sprache handelt, die von der Mutter gesprochen und von ihr erlernt wird. Dies ist in vielen Gesellschaften, in denen Menschen mehrere Sprachen sprechen und Paare häufig gemischtsprachig sind, nicht immer zutreffend. So kann es durchaus sein, dass das Kind zunächst die Sprache des Vaters, der Großeltern oder einer anderen Betreuungsperson lernt, weil diese die primären Bezugspersonen sind.

Trotz der unterschiedlichen Interpretationen verwenden manche Linguisten und auch Institutionen wie z. B. die Vereinten Nationen, den Ausdruck, zum Teil aber in dem eher weiteren Sinne einer „Sprache, die im Heim eines Individuums in früher Kindheit gesprochen wurde, aber nicht notwendigerweise die Sprache, die von ihm aktuell gesprochen wird“.