Nordfriesische Inseln

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Die Nordfriesischen Inseln liegen vor der Westküste Schleswig-Holsteins im nordfriesischen Wattenmeer, einem Teil der Nordsee. Sie sind vom Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer umgeben, selbst jedoch nicht Bestandteil des Schutzgebietes. Neben den größeren Inseln Sylt, Föhr, Amrum, Pellworm und Nordstrand gibt es kleinere sogenannte Halligen, die in der Regel nicht mit Deichen vor Hochwasser geschützt sind und deren Bebauung auf Warften steht. Sie alle gehören zum Kreis Nordfriesland.

Zum Teil werden auch die dänischen Wattenmeerinseln zu den Nordfriesischen Inseln gerechnet. Diese liegen vor der Westküste Jütlands und gehören zur dänischen Region Süddänemark. Anders als die deutschen wurden die dänischen Inseln nicht von Friesen besiedelt. Der Begriff Nordfriesische Inseln ist also in erster Linie ein geographischer.

Verkehr[Bearbeiten]

Autofähren der Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum GmbH verbinden den Hafen Dagebüll auf dem Festland mit den Inseln Föhr (Hafen Wyk) und Amrum (Hafen Wittdün) sowie den festländischen Hafen Schlüttsiel mit den Halligen Hooge und Langeneß und der Insel Amrum. Die Halligen Oland, Langeneß, Gröde und Hooge werden von Schlüttsiel aus unregelmäßig mit einem Versorgungsschiff angelaufen, das auch Touristen nutzen können. Autofähren der Neuen Pellwormer Dampfschiffahrtsgesellschaft bedienen die Verbindung vom Hafen Strucklahnungshörn auf der Halbinsel Nordstrand zur Insel Pellworm. Ein Schnellboot verbindet die Orte Strucklahnungshörn auf Nordstrand mit Hallig Hooge, Wittdün auf Amrum und Hörnum auf Sylt.

Nordstrand ist durch den 1987 fertiggestellten Beltringharder Koog zur Halbinsel geworden und war vorher durch einen Damm mit Autostraße erreichbar.

Die dänische Insel Rømø ist durch den Rømødæmningen (dt.: Röm-Damm) mit einer Autostraße mit dem Festland verbunden, die Insel Sylt hat über den Hindenburgdamm eine Bahnverbindung zum Festland. Sylt ist über eine Schiffsverbindung zwischen List und der dänischen Insel Rømø auch per Autofähre zu erreichen.

Die Halligen Oland und Langeneß erreicht man mit einer Lorenbahn von Dagebüll.

Die Hallig Nordstrandischmoor hat eine Lorenbahnverbindung zum Beltringharder Koog.

Bei Niedrigwasser liegt das Watt zwischen einigen Inseln, Halligen und dem Festland frei. So fällt zwischen Amrum und Föhr ein 8 km langer Wattenweg frei, der jedoch abhängig von Witterung und Tide nicht jeden Tag begehbar ist. An vielen Orten werden geführte Wattwanderungen angeboten.

Entstehung[Bearbeiten]

Das Gebiet des nordfriesischen Wattenmeeres ist in den vergangenen Jahrhunderten großen und stetigen Veränderungen unterworfen gewesen. Da erste Karten erst für das 17. Jahrhundert existieren, ist man für die Zeit davor auf Rekonstruktionen angewiesen. Die heutigen Inseln und Halligen sind im Verlauf der Jahrhunderte aus größeren zusammenhängenden Landmassen entstanden, die durch Sturmfluten zerrissen wurden. So gehörten zum Beispiel die heutige Halbinsel Nordstrand und die Insel Pellworm in früherer Zeit zu einer großen Insel oder besser Landmasse der damals zerklüfteten und von Prielen durchzogenen Küstenlandschaft, die den Namen Strand trug und deren größter Ort Rungholt war. Strand wurde am 16. Januar 1362 in der zweiten Marcellusflut (Grote Mandränke) zu einem großen Teil zerstört. Während der Burchardiflut 1634 zerbrach die verbliebene Insel, das alte Nordstrand, dann in die Inseln Nordstrand und Pellworm und die Hallig Nordstrandischmoor.