Oktoberrevolution

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Die Oktoberrevolution vom 07.11.1917 war die gewaltsame Machtübernahme durch die kommunistischen Bolschewiki unter Führung Wladimir Iljitsch Lenins in Russland. Sie beseitigte die aus der Februarrevolution hervorgegangene Doppelherrschaft der sozialistisch-liberalen Provisorischen Regierung unter Alexander Kerenski und des Petrograder Sowjets. Dies führte zu einem mehrjährigen Bürgerkrieg und nach dessen Ende 1922 zur Gründung der Sowjetunion, einer Diktatur der Kommunistischen Partei Russlands.

In realsozialistischen Ländern gewöhnlich als Große Sozialistische Oktoberrevolution (russisch Welikaja Oktjabrskaja sozialistitscheskaja rewoljuzija) und als Wendepunkt der Menschheitsgeschichte glorifiziert, betrachteten die Gegner der Bolschewiki die Oktoberereignisse als bloßen Staatsstreich, dessen Ergebnisse sich erst nach einem blutigen Bürgerkrieg verfestigten.

Der Begriff Oktoberrevolution wurde bewusst geprägt, um das Geschehen gegenüber der vorausgegangenen Februarrevolution aufzuwerten, die immerhin die Abdankung Zar Nikolaus II. und das Ende der russischen Monarchie bewirkt hatte. Die Bezeichnung beider Ereignisse nach den Monaten Februar und Oktober beruht auf dem damals in Russland noch verwendeten Julianischen Kalender. Nach dem im übrigen Europa geltenden Gregorianischen Kalender, der dem Julianischen um 13 Tage voraus war, in Russland aber erst im Januar 1918 eingeführt wurde, fielen beide Ereignisse in die jeweiligen Folgemonate. Daher wurde der Jahrestag der Oktoberrevolution in der Sowjetunion stets am 7. November begangen.